Verkehr und Infrastruktur
Post Stadel
Erst am 1. Oktober 1878 wird in Stadel eine Postablage errichtet. Zuvor erfolgte die Postzustellung für die heutige Winterthurer Aussenwacht aus den umliegenden Dörfern. Die wechselhaft Geschichte setze sich fort bis am 1. April 1924 die Poststelle den Rang eines Postbüros unter der Leitung eines Posthalters erhielt. 70 Jahre später, per 31.03.1994 wurde die Poststelle aufgehoben. Stadel wies damals 141 Haushaltungen aus.
2007: Post Stadel
Foto: winbib, Heinz Bächinger
Stadel profitierte schon frühzeitig vom gemeinsamen Boten der Dörfer Altikon, Ellikon und Rickenbach, der am Donnerstag über Stadel nach Winterthur und Zürich lief und am Freitag den Rückweg wieder via Stadel machte. Um 1830 herum wird der Bote Schälchli von Altikon erwähnt, der von dort die Post nach Winterthur brachte und auf dem Hin- und Rückweg alle benachbarten Gemeinden bedient. Vater Schälchli wurde in der Folge von seiner Tochter Elisabeth abgelöst. 1840 wird ein Botenkurs erwähnt, der dreimal pro Woche die Orte Wiesendangen, Attikon, Sulz, Rickenbach, Ellikon, Altikon, Eschlikon, Dinhard, Welsikon, Mörsburg und Stadel bediente. In Wiesendangen (Kreuzstrasse) wurde 1843 ein Postbüro errichtet und eine Kreisbriefträgerstelle geschaffen. Der Bote Bachmann brachte die mit dem Postwagen Winterthur-Frauenfeld eingetroffenen Briefschaften in die genannten Orte, somit auch nach Stadel.
Vom 1. April 1852 an amtete Ulrich Mörgeli als Kreisbriefträger. Er musste die weit ausgedehnte Tour 6 Mal pro Woche durchführen. Für jeden Botengang erhielt er eine Entschädigung von einem Franken, dazu Bekleidung und pro Jahr ein Paar neue Stiefel. Ausser dem Frühstück erhielt Mörgeli die Verpflegung unterwegs gratis, wie das damals üblich war. 1865 wird Ulrich Müller neben Mörgeli zum zweiten Briefträger gewählt. Er übernimmt nun die tägliche Zustellung des Gebietes rund um die Mörsburg. Mit der Eröffnung der Bahnlinie Winterthur-Etzwilen 1875 wurde in Reutlingen eine Postablage errichtet. Als erster Ablagehalter amtete Heinrich Meier, geb. 1834 von Otelfingen. Neben der Ablage besorgte er die Zustellung auch in Stadel und Grundhof sowie einen täglichen Botengang nach Wiesendangen. Ab 1890 wurde die Postzustellung von Stadel und Grundhof der Poststelle Rickenbach übertragen. 1905 wird die Stadler Postablage dorfauswärts an die Strasse nach der Station Wiesendangen verlegt. 1907 wird dem Ablagehalter von Stadel der Zustelldienst wieder überbunden, sowie zwei Botengänge nach Wiesendangen. Per 1. April 1924 wird die Ablage in den Rang eines Postbüros erhoben.