Vereine und Verbände

Quartierverein Hardau

Der QVH wurde 1947 gegründet. Der Zweck war die gegenseitige Unterstützung zwischen Nachbarn und eine stärkere Gewichtung von Wünschen und Anliegen der Quartierbevölkerung bei den städtischen Behörden.


Gründungsdatum
1947


1946: Siedlung Hardau Foto: winbib, Otto Engler (Signatur 111964)

Anfänge

Der Quartieverein Hardau wurde 1947 gegründet. Der Zweck war die gegenseitige Unterstützung zwischen Nachbarn und eine stärkere Gewichtung von Wünschen und Anliegen der Quartierbevölkerung bei den städtischen Behörden. Der Quartierverein war und ist auch da zur Bewältigung von Problemen, die das Quartier oder die Umgebung betreffen. Der Solidaritätsgedanke bei der Lösung gemeinsamer Probleme war sehr wichtig. Dank diesem Quartierverein resultierte 1947 der Bau der ersten Holzbrücke bei der Einmündung der Eulach in die Töss, sowie deren Ersatz im Jahr 1993. 1963 wurde durch das Militär beim heutigen Schwimmbad eine zweite Brücke erstellt, die das Hochwasser 1996 fortriss und die durch die jetzt bestehende Fussgängerbrücke ersetzt wurde.

Auf Interventionen des Quartiervereins erfolgte 1955 der Anschluss der Hardau an die städtische Kanalisation. Allerdings mussten die Bewohner dafür auch Eigenleistungen erbringen. In den 1960er-Jahren wurde jenes Gelände, wo früher eine Grube war, durch Fronarbeit ausgeebnet und der heutige Spielplatz von 1500 Quadratmetern gebaut. Das Areal wurde von der Flurgenossenschaft gepachtet und von 1955-1994 gratis gewartet (gemäht und gesäubert). Alle Spielgeräte wurden selbst erstellt oder vom QVH gekauft. Ab 1994 übernahm die Stadt Winterthur diese Aufgaben. Der Quartierverein kaufte 1970 dem damaligen Konsumverein die stillgelegte Verkaufsbaracke ab. Wiederum in Fronarbeit wurde diese ausgebaut und zum Quartierlokal umfunktioniert.

Dieser Treffpunkt, genannt „Sunnehüsli“, wurde und wird stetig aus- und umgebaut. Das Dach, die Eingangstüre, die Fenster, die Küche, der Cheminéeraum, der Boden, und die WCs, Einbaukästen, Beleuchtung, Pergola, Gasheizung und vieles mehr wurden repariert oder neu erstellt. Den Versicherungswert inklusive 530 Quadratmetern eigenes Land schätzt die kantonale Gebäudeversicherung heute auf 405'000 Franken. Tausende von Frondienststunden durch die Mitglieder des Quartiervereins wurden investiert und, wie stolz vermerkt wird, hat der Verein keinen Franken Schulden. Das Quartierhaus wird verschiedenen Gruppen (Sägele, Turnen, Kinderspielgruppe) gratis zur Verfügung gestellt. Für private Nutzer wird es auch vermietet. Das Quartierhaus ist das einzige, das in der Stadt Winterthur auf privater Basis erstellt wurde und betrieben wird.

Jüngere Geschichte

Der Quartierverein führte bis zum Jahr 2002 viele Anlässe durch, die bedingt durch einen anderen Zeitgeist nicht mehr gefragt sind. Die Klausabende mit bis zu 200 Kindern im Wald und im Quartierhaus gehören der Vergangenheit an, ebenso der jährliche Veloplausch, die Sonntagswanderung, das Kerzenziehen und die Betreuung von Patienten im ehemaligen Krankenheim Wülflingen bei einem Sonntaggottesdienst. Weiterhin sehr gut besucht ist hingegen das jährliche Hardaufest, zu dem auch viele ehemalige Hardauerinnen und Hardauer kommen. Die Hardau ist im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder ISOS aufgeführt. Mit dem neuen Gestaltungsplan, für den sich der Quartierverein um 2010 sehr eingesetzt hat, ist die Siedlungsstruktur geschützt. Gleichzeitig ist der Spielraum für bauliche Veränderungen vergrössert worden: In den meisten Fällen ist ein zweistöckiger Anbau auf der Rückseite des Hauses möglich.

 

Bibliografie

    Quartierverein Hardau

    • Einträge ab 2011

      Müller, Thomas: Die Hardau- der Wilde Westen Winterthurs. Geschichten aus den Anfängen des Quartiers. Winterthur, 2019. S.185. ill.
      Felix, Christian: Kinderwonne in der Wohnkolonie. In: Winterthurer Zeitung, Nr. 40 (2021). S. 16. m.Abb.
      Bänziger, Kathrin; Huber, Werner; Niederhäuser, Peter u.a.: Leben in der Hardau. Winterthurer Wohnbaupolitik und die Wohnkolonie Hardau. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur; Bd. 358. Zürich, 2020. S. 120, ill.

      Einträge 1991–2010

      50 Jahre: Landbote 1997/133 1Abb. - Wülflinger Dorfspatz 1997/3 von Natascha Battus, m.Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
05.04.2023