Hotels und Gastronomie
Restaurant Central
Wülflingerstrasse 53
Das Restaurant Central an der Wülflingerstrasse 53 ist eine typische Quartierbeiz mit gutbürgerlicher Küche. Das gefällige Restaurant und das gemütliche Stübli strahlen eine angenehme Gastfreundschaft aus. Man fühlt sich einfach wohl im «Centi», was auch die grosse Zahl von Stammgästen beweist.
Adresse
Restaurant Central
Wülflingerstrasse 53
8400 Winterthur
2015: Restaurant Central mit Gartenwirtschaft
Foto: winbib, Heinz Bächinger
Das Quartier-Restaurant «Central» hat die gemütlichen Atmosphäre eines Tessiner Grottos, ist entsprechend dekoriert und im schönen alten Buffet sind die Boccalinos aufgereiht. Zu den rund vierzig Plätzen im Restaurant kommen im Sommer noch etwa dreissig in der Gartenwirtschaft dazu. Ein kleines Säli kann für Gesellschaften bis zu achtzehn Personen reserviert werden. Das «Central» ist das Klublokal des Sportclubs Veltheim und Stammlokal vieler weiterer Vereine. Das Publikum ist sehr gemischt. Arbeiter, Sportler, Geschäftsleute treffen sich hier zum Znüni, zum Znacht, zum Jass und zum Schwatzen. Maria Rossi und Patricia Buff-Rossi waren bis 2014 die langjährige Wirtinnen.
An der südöstlichen Ecke Wülflinger- und Florastrasse in Veltheim steht das Haus in dem das Restaurant «Central» untergebracht ist. Das Quartierrestaurant hat in seiner langen Geschichte manchen Besitzer, Wirt oder Wirtin beherbergt. Erster Wirt war ab 1. Mai 1909 Johannes Gerber. Er hielt es aber nur gerade sechs Monate hinter der Theke aus. Bis 1961 dürften es etwa neun Wirte oder Wirtinnen gewesen sein. Die Geschichte dieser Beiz schrieb aber ganz eindeutig die Familie Rossi. Es war am 1. Oktober 1961 als Erio und Maria Rossi-Schweizer das «Central» übernahmen. Vorher waren sie ein halbes Jahr auf der «Platte» an der Bachtelstrasse sozusagen in der Lehre. Das Wirtepatent hatte Maria Rossi erworben. Anfangs Juli 1980 starb Erio Rossi erst 57jährige an den Folgen eines Unfalls. Bis 1991 führte Maria Rossi die Gaststätte alleine weiter.
Rossis ist es gelungen aus ihrem Lokal ein weit herum bekanntes Restaurant zu machen.
Es wurde zum Treffpunkt von vielen Gästen aus den Kreisen des Sports, der Gewerbler und Handwerker und natürlich von vielen Nachbarn und Veltheimern. Damit der Tessiner Erio auch immer von fröhlichen Gesellen aus dem Südkanton umgeben war, sorgten seine Freunde aus dem Tessiner Verein.
Das «Central» hat noch eine Vorgeschichte, ebenfalls in Veltheim an der Rütlistrasse. Schräg gegenüber der heutigen Stempelfabrik „Wanger & Ulrich“ gab es ab dem 1. April 1900 eine Speisewirtschaft mit dem Namen «Central».
Das Haus war 1899 erstellt worden. Bereits ein Jahr später wurde umgebaut und eine Kegelbahn angebaut. Der erste Startschuss des «Central» war gegeben. In schneller Folge gaben sich nicht nur die Gäste die Türfalle in die Hand, sondern auch die Wirte.
Als neunter Wirt kochte 1908 Johannes Graber in diesem Lokal. Aber bereits nach sechs Monaten zog er weiter. Seine neue Beiz lag an der Wülflingerstrasse 53. Den Namen «Central» nahm er mit. Am 1. Mai 1909 eröffnete der Wirt Johannes Graber dort das neue Restaurant Central. Das Haus wurde 1904 erstellt und war von Anfang an ein Restaurant. Am 1. Mai 1909 wurde das «Central» an der Rütlistrasse geschlossen und das Gebäude anderweitig genutzt. Die Rossis kamen 1961 ins «Central». Erio, ein Tessiner von Pianezzo, war Mechaniker in der Loki. Seine Frau Maria, eine Veltheimerin, arbeitete als Sekretärin bei Sulzer. Sie tauschten ihre Jobs mit dem Wirteberuf, um mehr persönliche Kontakte zu haben.
Den Grundstein zur «Sportlerbeiz» hatte vor Rossis Jakob Weiler gelegt. Er wirtete zwölf Jahre an der Wülflingerstrasse. Weiler und seine Söhne waren begeisterte Fussballer (zwei bei GC und der Nati; Eugen Weiler Mitgründer des SC Veltheim 1915). Die Beiz wurde durch sie Klublokal für den SC Veltheim, dessen Mitglieder und Anhänger sich nach den Spielen auf der nahen Schützenwiese bei Jakob Weiler zum erfrischenden Bier trafen. Erio Rossi war auch aktiver Turner. So erweiterte sich der Gästekreis immer wieder aus Neue.
Auch die Boulevard-Presse hätte an den Gästen des «Centi», wie das Lokal von den Insidern eigentlich genannt wird, seine Freude gehabt. Hier verkehrten auch Schauspielergrössen wie Nadja Tiller, Ruedi Walter, Inigo Gallo, Margrit Rainer, die Fussball- und Handballcracks vom FCW und Pfadi Winterthur, die Kunstturner Eberhard Ginger und Robert Bretscher, die Schwingerkönige Karl Meli und Noldi Ehrensberger, sowie weitere Prominente.
Auch die Begegnung mit dem früheren Formel 1-Rennfahrer Clay Regazzoni im Restaurant Central war natürlich ein Highlight.
Nach dem ersten Rücktritt von Maria Rossi 1991 wurde das Restaurant verpachtet. Am 21. April 1997 kam die Familie wieder zurück. Die Tochter Patricia «Paddy» Buff-Rossi, mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Mutter, übernahmen wieder das Zepter. Und sie liessen gar nichts anbrennen. Nahtlos knüpften sie an die Rossi-Aera an und führten den Veltheimer-Treffpunkt mit grossem Erfolg siebzehn Jahre lang weiter. Gegen Ende 2014 (19. Dezember) kam nun aber das Ende der Dynastie Rossi im "Centi"
Maria Rossi wurde 78 Jahre alt und hatte 50 Jahre in ihrem Reich Central gearbeitet. Ihre Tochter Patricia Buff-Rossi konnte auf achtzehn «Dienstjahre» zurückblicken. Beide wollten sich nun zurückziehen und das Leben endlich etwas endlich ruhiger angehen. Sie konnten das auch mit ruhigem Gewissen tun. Mit ihrem langjährigen Koch Kugan Kunasingam haben sie einen erfahrenen Nachfolger motiviert das Lokal zu übernehmen. Er kennt den Laden und ist gewillt ihn im Sinn und Geist der Rossis weiterzuführen.