Robert Lienhard ist am 4. Februar 1919 in Winterthur zur Welt gekommen. Winterthur war auch immer sein Lebenszentrum geblieben bis er siebzigjährig am 24. März 1989 verstorben ist. Er studierte von 1936 bis 1940 an der Accademia di Belle Arti di Brera (Akademie der Bildenden Künste) in Mailand. Ab 1940 war er in Winterthur ansässig. Verschiedene Kunststipendien ermöglichten ihm Studienaufenthalte in Locarno ( 1942 bei Remo Rossi) und in Genf (1943 bei Max Weber). 1943 bezogen Lienhard zusammen mit dem Maler H.U. Saas ein Atelierhaus in einer grünen Gartenecke in der „Schliifi“. Nach dem Wegzug von Saas zogen andere Künstler (zum Beispiel Robert Wehrlin 1903-1964) ein, und es entstand ein offenes Haus für gleichaltrige Maler, Bildhauer, Musiker, Architekten, Autoren und Studenten. 1947 heiratete er Eva Moeschlin. Bald schon folgten erste Anerkennungen, die ihm ermöglichten Grossplastiken im öffentlichen Raum zu platzieren. Auf der Platzspitz-Anlage in Zürich war es 1954 „Sirenen“ oder 1954 „Sitzender Kater“ beim Kindergarten Eichliacker waren es zum Beispiel noch gegenständliche Werke. Nach einer Ägyptenreise 1956 wandte er sich von der figürlichen Darstellung ab und fand sich zur Darstellung von ungegenständlichen Formen.
Nach dem das Atelier bei der Schliifi aufgegeben werden musste, arbeitete Lienhard auch in einem bescheidenen Ateliergebäude am Bäumli-Waldrand mit herrlichem Blick über Oberwinterthur hinweg bis in die Glarner Alpen. Es war ihm ab 1957 von Balthasar Reinhart zur Verfügung gestellt worden. In den 1960er-Jahren realisierte er zahlreiche Kunst-am-Bau-Projekte, die aus Zusammenarbeiten mit Architekten oder aus Wettbewerben entstanden. 1962 bezog er ein Atelierhaus in Astano im Tessin, in der Nähe der Giesserei im Mendrisio, wo ab 1948 seine Werke gegossen wurden. 1972 kaufte Robert Lienhard die Trotte in Alten bei Andelfingen und baute sie in einen Ausstellungsraum um. Zahlreiche Förderungen und Ehrungen zeugen von der Bedeutung Lienhards Schaffen. So erhielt er 1943, 1944 und 1951 ein eidgenössisches Kunststipendium, 1964 die Anerkennungsgabe des Kt. Zürich, 1969 die Anerkennungsgabe der Stadt Winterthur sowie 1972 den Kunstpreis der Carl-Heinrich-Ernst-Stiftung in Winterthur. In Winterthur fanden 1951, 1970 und 1991 im Kunstmuseum Einzelausstellungen statt.