Industrie- und Gewerbeanlagen
Rote Trotte
Schlosstalstrasse 92
Das Magazingebäude wurde als mächtiges Trottengebäude im späten 17. oder 18. Jahrhundert als zweigeschossiger Massivbau erstellt und ist als Bauzeuge einer ehemals bedeutenden Weinkultur in Töss übrig geblieben. Auf Sicht belassene Eckquader, Giebelfelder mit rot gefasstem Fachwerk und Flugsparren, die von barock verzierten Knickbügen und Dreieckstreben gestützt werden, kennzeichnen das gut erhaltene Gebäude. (Text Denkmalpflege)
Adresse
Rote Trotte
Schlosstalstrasse 92
8406 Winterthur
1925: Schlosstalstrasse 92, Rote Trotte, Im Grafenstein
Foto: winbib, Hermann Linck (Signatur 082150)
Das Baujahr von 1766 dieses stattlichen Trottengebäudes ist aufgrund der Malerei auf dem östlichen Giebelfeld und dem Spruch auf der nördlichen Vordachpfette genau bekannt. 1982 wurde das Gebäude umfassend restauriert und dokumentiert. Auffallend an diesem breiten freistehenden Giebelbau mit dem leicht geknickten Satteldach sind seine stabilen Proportionen. Zwei weithin sichtbare Giebelfassaden, die eine vollständig gemauert und ohne Vordach, die andere mit einem klar gestalteten Fachwerkgiebelfeld und breitem Vordach, gehören zum Schmuck dieses massiven Steinbaus. Die weitgehend erhaltene Fünfteilung, des nicht unterkellerten Erdgeschosses weist auf die ursprüngliche Nutzung mit zwei Trottwerken.
Seit zirka 2006 ist Maiergrill in der alten Trotte an der Schlosstalstrasse zwischen Töss und Wülflingen, wo früher die Baufirma Brossi Betonteile goss, eingemietet Die Idee wuchs, aus dieser «roten Trotte» mehr zu machen als einen Lagerraum, nämlich ein Eventlokal. Brossi-Eigentümer Walter Bigler, dem die Trotte gehört, stieg auf Maiers Pläne ein, und 2016 war so etwas wie die zweite Aufrichte, exakt 250 Jahre nach der ersten am 23. Mai 1766. Die Trotte ist sorgfältig und in Absprache mit der Denkmalpflege umgebaut und isoliert worden. Die schiessschartenartigen schmalen Öffnungen auf der Westseite blieben ebenso erhalten wie die charakteristischen Dreiecke auf der anderen Giebelseite. Und das mächtige Dach muss weiterhin ohne Firstbalken auskommen.
Unten sind die Büros von Maiergrill, ein Aperoraum sowie die Toiletten, oben entstand ein 150 Quadratmeter grosser Eventraum für bis zu hundert Personen. Am 1. Juli 2016 war alles bereit. Andreas Maier rechnet mit gegen hundert privaten Feiern und Firmenanlässen pro Jahr vor allem freitags und samstags. Der Umbau lag in den Händen von Michele Nole, ein Architekt aus Neuhausen. Die Baufirma Brossi selber ist auf dem Gelände nicht mehr aktiv, sie operiert von der Wülflingerstrasse aus. Der Text dieses Glossar-Eintrags ist zum Teil der „Baugeschichtlichen Dokumentation von Benno Fries aus dem Jahre 1993“ entnommen. Dieser interessante Text mit vielen zusätzlichen Angaben und historischen Bildern ist als PDF-Dokument unter „Dokumente“ zum Herunterladen beigefügt.