Rudolf Geilinger kam am 6. Mai 1848 in Winterthur im Haus „Zum Grünenhof“, (später „Zum Paradies“) an der heutigen Technikumstrasse 70 zur Welt und ist am 23.Januar 1911 verstorben. Er war der Sohn des Jean Jakob Geilinger-Biedermann, Webereifabrikant und der Maria Susanna geb. Biedermann, von Winterthur. Er machte eine Lehre als Kaufmann und Weber im väterlichen Geschäft. Zur Weiterbildung begab er sich nach Lyon und 1869 für ein Jahr ans Konservatorium in Leipzig, um sich im Geigenspiel weiterzubilden. Damit wurden auch die Weichen gestellt, dass er das väterliche Geschäft nicht weiterführen werde. Nach dem Tod des Vaters löste Geilinger das Geschäft, Jacquardwebereien, 1870 nach dem Tode seines Vaters langsam auf und widmete sich altphilologischen Studien. Er zog ins Wohn- und Geschäftshaus an der Wülflingerstrasse 7, das sein Vater 1937 erstellt hatte. Heute steht dort das Seniorenzentrum Wiesengrund. 1878 wurde er Winterthurer Stadtrat und vom 8. Juni 1879 bis 1911 Stadtpräsident. Geilinger trat somit in die aktive Politik ein, als es darum ging, Winterthur aus dem Schlamassel des Nationalbahn-Abenteuers herauszuziehen bzw. einen Konkurs der Stadt zu vermeiden.