Seit 1987 gehört die Freisinnige Ruth Werren dem Winterthurer Stadtparlament an. Anlässlich der Erneuerungswahlen vom 12. Februar 2006 hat die 66-jährige ihren Sitz problemlos verteidigt. Von Listenplatz 9 aus erzielte sie das viertbeste Resultat in ihrer Fraktion. Nein, die Lust an der Politik sei ihr noch nicht vergangen, sagt sie, die politisch mehr erlebt hat als die anderen acht FDP-Gemeinderäte zusammen. 1992 scheiterte sie in einer Stadtrats-Ersatzwahl gegen den späteren SP-Stadtpräsidenten Ernst Wohlwend. Und 1994 kandidierte sie wild: Ihre Partei hatte auf eine dritte Kandidatur verzichtet, aus Angst, die beiden Bisherigen zu gefährden und die bürgerlichen Partner zu verärgern. Werren scheiterte erneut. Doch schon ein Jahr später freute sie sich darüber, als Gemeinderatspräsidentin ihre Stadt repräsentieren zu dürfen. Nach dem Präsidialjahr blieb sie im Rat, eine Hinterbänklerin wurde sie nicht. In jedem Wahlkampf setzte sie sich ein, als wäre es ihr erster. Diesmal war's ihr letzter, in vier Jahren, 2010, soll Schluss sein mit der Politik im Ratssaal.
2001 war sie Mitbegründerin des Wildparkvereins Bruderhaus und unermüdliche Initiantin und Befürworterin eines Wolfgeheges im Eschenbergwald. Als Präsidentin des Wildparkvereins sammelte sie praktisch im Alleingang rund 400 000 Franken für den Bau des Wolfsgehege. Ihr Einsatz lohnte sich: 2008 wurde die Wolfsanlage im Bruderhaus eröffnet.