Salomon Volkart, vierter Sohn des Baumeisters Johannes Volkart (1783-1853) von Niederglatt (geboren am 21. Mai 1816 in Niederglatt; verstorben am 24. Dezember 1893 in Winterthur) absolvierte eine kaufmännische Lehre bei Kaspar Schulthess’ Erben in Zürich. Mit 50 Gulden, den letzten Mitteln, die er von seinem Vater beanspruchte, zog er nach Genua. Er fand eine Stelle in der grossen Olivenölfirma Andrea Croce, in deren Auftrag er viele Reisen kreuz und quer durch Italien unternahm. Dann zog es ihn nach Süden, nach Neapel. In einer deutschen Firma fand er eine Stelle. Im Winter 1844/45 unternahm er eine grössere Reise, die ihn auch nach Indien führte. Dort traf er sich auch mit seinem Bruder Johann Georg, der dort in einer Anstellung arbeitete. Hier traf er auch den Winterthurer Bernhard Rieter, durch dessen Vermittlung er eine Stelle bei der Färberei und Stoffdruckerei Gebrüder Rieter und Greuter in Winterthur fand. 1846 kam Salomon Volkart nach Winterthur um diesen Job anzutreten. 1848 heiratete er Emma Sulzberger. Die Konstellation mit einer Gattin, die in Winterthur zum Rechten sah, einem Bruder der in Indien die Stellung hielt und er selbst, der meist auch auf Reisen war, gab die Voraussetzung, eine eigene Firma zu gründen. Am 1. Februar 1851 war die Gründung perfekt und ein Büro im Haus Zum Wasserfels am Obertor im Besitz seines Schwiegervaters eingerichtet.
Zusammen mit anderen Firmen bildeten die Gebrüder Volkart ein Konsortium, das wenig später drei Segelschiffe in Betrieb hatte. Unter Hamburger und Bremer Flagge fuhren die „Winterthur“, die „Ida Ziegler“ und die "President Furrer“ über die Meere. Salomon Volkart engagierte sich auch politisch und gesellschaftskritisch. Er begrüsste den demokratischen Umschwung im Kanton Zürich und liess sich in den Verfassungsrat und in den Kantonsrat wählen. 1856 liess sich Salomon Volkart von Leonhard Zeugherr die Villa Wehntal im Osten der Altstadt (auf dem Areal des heutigen AXA-Winterthur-Turms) bauen. Vorerst war es Wohnhaus und Geschäftssitz, ab 1864 nur noch Wohnhaus. Salomon Volkart war auch Mitbegründer der Bank in Winterthur (einer Vorgängerin der heutigen UBS) und der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt, die sich später in Winterthur Versicherung und anschliessend in AXA umbenannt hatte. Zudem machte er sich als Förderer von Kunst und Wissenschaft einen Namen und engagierte sich für wohltätige Zwecke. Als sein Bruder Johann Georg Volkart 1861 unerwartet verstarb, musste Salomon Volkart die Geschäfte mit familienfremden Partnern weiterführen. In diese Zeit fällt die Gründung einer Tochtergesellschaft in London (1868).
Bedingt durch politische und wirtschaftliche Schwierigkeiten, häufige Wechsel im Kader seines Unternehmens sowie seine angeschlagene Gesundheit zog sich Salomon Volkart 1875 aus der aktiven Geschäftstätigkeit zurück und wirkte bis zu seinem Tod 1893 nur noch als stiller Teilhaber. „Ein Sohn der Landschaft, durch das Morgenlicht verbesserter Volksbildung und durch eigene Kraftanspannung emporgekommen, blieb er stets allem von ganzer Seite zugetan, was zur Stärkung und Hebung des Volklebens beitragen konnte“. So wurde Salomon Volkart von seinen Zeitgenossen charakterisiert. Er galt als ein sozial aufgeschlossener Arbeitgeber. Bereits er hat die Kunst in ihrer ganzen Breite verehrt und Künstler gefördert. Damit hat er wohl bereits in erster Generation, die Weichen dazu gestellt, dass seine Nachkommen in Vollendung ausübten.