Vereine und Verbände

SC Post Winterthur

Es fehlen nur noch wenige Jahre bis der SC Post Winterthur als einer von zehn Winterthurer Fussballvereine das 75-Jahre-Jubiläum feiern kann. Wenn auch die letzten Jahre eher turbulent verliefen, darf fest damit gerechnet werden, dass dieses Jubiläumsfest stattfinden wird.


Gründungsdatum
1946


Wie so immer, müssen Neugründungen erdauert werden. Das war auch beim SC Post Winterthur so. Die Angestellten der Schweizer Post waren durch ihre unregelmässigen Arbeitszeiten geprägt. Das bedeutete auch, dass eine aktive Teilnahme an einem Vereinsleben fast unmöglich war. Die Pöstler wollten aber nach dem das normale Leben nach dem 2. Weltkrieg wieder möglich war, Fussball spielen. Ein erster Anlauf für eine Vereinsgründung fand an einer Zusammenkunft im Sommer 1946 statt. Nach einem Abwägen und Hin und Her gründeten zehn Unentwegte erstmals eine PTT-Sportgruppe. Im Vordergrund stand eindeutig der Fussball. Man einigte sich darauf, sich jeweils am Freitagabend auf der Schützenwiese zu treffen.

Ein Jahr später endete ein zweiter Versuch für die Gründung eines Post-Fussballclubs wieder mit einer Pleite. Nur fünf Interessierte waren erschienen. Obwohl die Stimmung auf einem absoluten Tief lag, liessen sie sich aber nicht entmutigen. Nach 30 Minuten ging man wieder auseinander mit dem Beschluss ihre Kollegen persönlich auf eine erneute Gründungsversammlung einzuladen. Und es gelang. Am 12. Juli 1946 kam es zur Gründungsversammlung. Anwesend waren : Albert Ulrich, Erio Rossi, Paul Bühler, Julius Akeret, Karl Diener, Hans Huber, Walter Spaar, Ernst Bernhardsgrütter, Toni Lustenberger, Hans Bührer, Hermann Brunner, Robert Härry, Theo Voigtmann, Eugen Huber, Walter Notz, Hans Schurter und Alfred Künzli. Dass es ihnen ernst war zeigt die erste Spielbilanz. Zahlreiche Freundschaftsspiele fanden statt, ja sogar ein Internationales. Gegen Post Innsbruck gewannen die Winterthurer mit 13:0 Toren. Der erste Vorstand wurde wie folgt gebildet: Präsident: Albert Ulrich; Sekretär: Paul Bühler; Kassier: Toni Lustenberger; Aktuar: Robert Härry; Trainer: Otto Wolf.

Inzwischen sind Jahre und Jahrzehnte vergangen und die Winterthurer Pöstler tschutten noch immer. 1996 wurden das 50 Jahre-Jubiläum mit einem rauschenden Fest und mit der Austragung des Schweizerischen PTT-Fussball-Turniers auf der Talgut-Anlage gefeiert. Es waren damals noch praktisch alle Teilnehmer und Spieler beruflich für die PTT tätig. Die Rekrutierung von Pöstlern wurde aber in der jüngeren Zeit immer schwieriger. Die Telefondirektion Winterthur wurde aufgehoben. Die Paket- und die Briefpost wurde nach Frauenfeld bzw. nach Zürich Mülligen ausgelagert. Es hatte immer weniger männliche Pöstler in der Stadt. Mit dem Zuzug von Fussballern von wo auch immer, konnte das Vereinsschifflein aber durch alle Wogen hindurch geführt werden, wenn es auch nicht immer leicht war. Immer wieder konnten Unentwegte gefunden werden, die den Verein vorwärts trieben. Um die Meisterschaft weiterhin mit einer Aktivmannschaft bestreiten zu können, wurde ab der Meisterschaft 2017/18 vorüber gehend mit dem SC Hegi eine Spielgemeinschaft gegründet. Der SC Hegi (seit 2006) ging aus dem SC Verkehrsbetriebe hervor, der ebenfalls 1946 gegründet worden war. Zusammen mit der Senioren-Mannschaft war somit gewährleistet, dass der SC Post immer mit zwei Mannschaften auf den Fussballfeldern präsent war. War Jahre lang die Fussball-Anlage Talgut der Heimplatz des SC Post wurde der Verein zwischenzeitlich und ab 2017 definitiv auf die Talwiese Oberwinterthur verwiesen.

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
03.03.2022