Das Schulhaus St. Georgen, im Schülermund auch liebevoll „Das Sanggi“ genannt, liegt am Rand der Winterthurer Altstadt unmittelbar neben dem Hauptbahnhof. Im Schulkreis Altstadt, zudem es gehört, wird nach dem Modell der „Gegliederten Sekundarschule“ unterrichtet. Die Schülerinnen und Schüler werden in die Abteilungen A oder B eingeteilt. Die Abteilung A ist anspruchsvoller. Die Fächer Mathematik und Französisch werden in den drei Anforderungsstufen I, II und III erteilt. Die Stufe I ist kognitiv am anspruchsvollsten. Ein Oberstufenjahrgang wird im Schulhaus St. Georgen unterrichtet. Im Schuljahr 11/12 sind dies Drittklässler. Die Erst- und Zweitklässler gehen im Schulhaus Heiligberg zur Schule Geschichtliches aus Abstimmungszeitung vom 4.12.1977 Auf dem ehemaligen Areal der Kapelle St. Georgen, die 1882 wegen des Eisenbahnbaues weichen musste, wurde 1894 bis 1895 das heutige Schulhaus erstellt.
Das auf der Nordseite der St. Georgenstrasse über einer hohen Böschungsmauer stehende Sekundarschulhaus aus rotem Backstein mit einer symmetrischen Neu-Renaissance-Fassade wurde am 13. Oktober 1895 seiner Bestimmung übergeben und gehört somit zu den älteren städtischen Schulhäusern. Am 7. Mai 1893 hatte sich die Sekundarschulgemeinde für den Standort an der St. Georgenstrasse entschieden; der Störung des Unterrichtes durch den nahen Eisenbahnverkehr mass man damals wenig Bedeutung bei. Die Planbearbeitung sowie die Bauleitung wurde den Architekten Jung und Bridler übertragen. Am 7. Mai 1894 genehmigte die Gemeinde die Bauvorlage und den Kredit. Der imposante Backsteinbau mit symmetrischer Neu-Renaissance-Fassade steht an städtebaulich wichtiger Stelle.
Die für 1947 beschlossene Renovation der Fassaden und eine Erneuerung des Schieferdaches konnten wegen anderweitiger dringenderer Bauvorhaben und auch mit Rücksicht auf die damalige Knappheit an Baumaterialien erst 1950 ausgeführt werden. Über Jahrzehnte wurden im Inneren des Schulhauses jedes Jahr nur die allerdringendsten Unterhaltsarbeiten gemacht. Eine durchgreifende Renovation und die Modernisierung wurden nach jahrelangem Zurückstellen in den 1970er-Jahren unaufschiebbar. Die 1977 vorgesehene Renovation und Modernisierung umfasst im Wesentlichen die 13 Klassenzimmer, davon wird ein Zimmer als Schülerbibliothek, eines als Lehrerarbeitsraum eingerichtet, so dass nach der Renovation noch 11 Klassenzimmer zur Verfügung stehen. Ein Zeichensaal im 2. Obergeschoss wird in eine Schulküche umgewandelt. Auch die weiten Gänge und das Treppenhaus erfordern nach 82 Jahren eine umfassende Renovierung. Die verschiedenen, schon bestehenden Sammlungs- und Materialzimmer sowie das Lehrerzimmer waren zweckmässiger zu gestalten, damit die verschiedenen Teile der Schulhaussammlung und das viele Arbeitsmaterial gut überblickbar eingeordnet werden können. Auch kleinere Nebenräume und Nischen in den Gängen sind auszubauen. Ferner werden Fassaden und verschiedene Teile des Daches überholt.
Durch den Neubau der Wülflingerstrasse-Unterführung wird auch der südliche Teil des Pausenplatzes betroffen und muss angepasst werden. Der östliche Pausenplatz wird als Spielplatz mit Hartbelag und Feldermarkierungen ausgebildet. Nach der Gesamtrenovation wird dieses Schulhaus auf lange Zeit hinaus einem neuen gleichwertig sein. Seit dem Schuljahr 2008/09 befindet sich die Begabtenförderung der Stadt Winterthur im Schulhaus St. Georgen. Die gewohnten Angebote bleiben unter einem Dach versammelt: Das sind die Kurse für Schülerinnen und Schüler, Beratung, Coaching und Weiterbildung für Lehrpersonen sowie der Mittwoch-Nachmittag der offenen Türe zum Stöbern in der Materialsammlung und dem informellen Austausch.