Sport- und Freizeitanlagen

Skills Park Winterthur

Am 17. Dezember 2016 wurde der Skills Park Winterthur eröffnet. Das sind 6‘000 Quadratmeter grosse Hallenflächen mit Aktionsportarten verschiedenster Art. Gemäss Medienmitteilung ist es die grösste Halle dieser Art in Europa.


Baujahr
17.12.2016


Adresse
Skillspark Winterthur
Lagerplatz 17
8400 Winterthur
17.12.2016: Jump-Park Foto: winbib, Heinz Bächinger
Der Skills Park, ein Bewegungsparadies, wurde konzipiert und realisiert durch Roger Rinderknecht, bekannt als ehemaliger BMX-Profi mit zweifacher Olympiateilnahme sowie Winterthurer Sportler des Jahres 2011. Dem Wülflinger war nach seiner aktiven Sportkarriere klar, dass er im Sportbusiness weiterhin tätig sein möchte. Nebst seiner Tätigkeit als Nationalcoach der BMX-Fahrer von Swiss Cycling hat er nun zusammen mit seiner Partnerin Edina Banyoczki dieses Sportangebot auf dem Lagerplatzareal realisiert. «Die Idee für eine solche Halle trage ich seit meiner Kindheit mit mir herum», sagt Roger Rinderknecht. «Ich träumte schon immer davon, mich auf einem Platz richtig austoben zu können.» Während seiner Karriere sei er von der Vielfältigkeit der Installationen in anderen Ländern fasziniert gewesen, das habe in Winterthur bis jetzt gefehlt. «Vor fünf Jahren wussten wir, hier müssen wir so etwas lancieren. Die eigenen Kinder bestätigten uns den Bewegungsdrang.

Die Besitzerin der alten Sulzer-Halle, die Stiftung Abendrot, wurde von verschiedenen Interessierten für die Hallennutzung angefragt, das Konzept von Skills Park hat sie jedoch überzeugt. Die Architektin Valerie Waibel, welche für die Sanierung und die Umgestaltung des Rohbaus beauftragt worden ist, liess den nostalgischen Industriecharakter der einstigen Sulzer-Fabrik bestehen: In den ehemaligen Büroräumlichkeiten der früheren Sulzer-Produktionshalle sind die Garderoben entstanden. So führen noch immer die alten Metalltreppen in die drei Geschosse. Die Hallen und die darin vorhandenen Einrichtungen sind für Menschen in jedem Alter gedacht: Bei allen Generationen, soll die Neugier und die Lust am Experimentieren sowie Neues auszuprobieren, geweckt und gefördert werden. Geplant ist zudem, dass einzelne Bereiche separat gemietet werden können, zum Beispiel für Vereine, Schulklassen oder den Spitzensport. Die Profis sollen den Skills Park als alternative Trainingsstätte nutzen können.

Im Erdgeschoss des Skills Parks befindet sich der Streetskate-Park, der in Zusammenarbeit mit Top-Skater und Lokalmatador Simon Stricker designt worden ist. Mit seiner renommierten Firma ist der ehemalige Profi-Skater Paul Heuberger für die Produktion dieser Infrastruktur beauftragt worden. Benachbart angelegt sind ein Pumptrack und ein Functional-Fitness-Bereich (Functional Training heißt der Fitnesstrend, der nicht nur einzelne Muskeln fordert, sondern den gesamten Körper). Neben dem individuellen Training von Hobbysportlern, Spitzenathleten und Mannschaften wird hier auch CrossFit unter professioneller Leitung anboten.

Besucher haben einen guten Ausblick auf die spektakuläre Big-Air-Sprunganlage. Mit Anlauf aus dem zweiten Geschoss springen Mountainbiker, BMXer, Skateboarder und Scooter-Fahrer sowie Skifahrer und Snowboarder auf Rollen über eine Big-Air-Schanze und landen auf dem BagJump, einem riesigen Luftkissen im Erdgeschoss. Ein weiteres Highlight des Skills Parks ist im zweiten Geschoss bei der Trampolinzone mit Profi- und Freizeitanlangen zu beobachten: Mit Schwung aus dem Trampolin können Nutzer eine vertikal angebrachte Plexiglaswand zur darüber angelegten Plattform hochgehen und oben angelangt, sich wieder in die Tiefe auf die zwei Wettkampf-Trampoline stürzen. «Dank der transparenten Wand lässt sich das Spektakel aus der Fusssohlen-Perspektive mitverfolgen.» 24 zusammenhängende Sprungtücher und zurückfedernde Schrägwände für Sprungkünste und Tumbling sowie ein 25 Quadratmeter grosses, so genanntes «Freestyle 52»-Trampolin, vervollständigen die Trampolinzone.

Angrenzend dazu befinden sich ein gefederter Turnboden sowie ein Parcours-Bereich. Über Hindernisse und von Freefall-Elementen auf Luftkissen herunter, können Tricks aus unterschiedlichen Höhen sicher geübt werden. Die Ballsportarena mit Kunstrasen ist Plattform für Fussball und andere Ballsportarten. Dieser Bereich wird geteilt mit der WIFA, die ihre ein Jahr zuvor eröffnete Fussballanlage aus dem Werk1 in den Skills Park zügelt. Skateboarder, Scooter, Inline Skater, BMXer und Biker kommen in der Holz-Bowl sowie im anliegenden Jumppark mit Boxjump, Step-up, Spine und Quarterpipe auf ihre Rechnung.

Im Gebäude verteilt gibt es zahlreiche, attraktive Zuschauer- und Begegnungszonen. Dazu gehört der «Catwalk»; eine schmale Plattform, die über dem zweiten Geschoss ragt. Von hier aus lässt sich das Geschehen auf den Sportinfrastrukturen des Skills Parks überblicken. Das Bistro im Erdgeschoss steht aktiven und passiven Besuchern mit unterschiedlichen Bedürfnissen zur Nutzung frei. Auch ein Mittagsmenü wird angeboten. Abends wird das Bistro zu einer Sportbar. Das Grossprojekt mit einem Budget von 2,5 Millionen Franken hat verschiedenste Partner. Nebst privaten Investoren standen Mittel aus dem kantonalen Sportfond und ein zinsloses Darlehen der Stadt Winterthur zur Verfügung. Die Stadt unterstützt das Unternehmen auch mit einem jährlichen Betriebsbeitrag von 20‘000 Franken. Als Gegenleistung ist der Eintritt für Sportpasse Trend-Inhaber gratis. Dieser Text folgt dem Vorstellungs-Artikel im PULS Sportmagazin Dezember 2016 von Claudia Meili. Er ist gekürzt.

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
01.06.2022