Bildung und Soziales
Modellstation SOMOSA
Zum Park 20
SOMOSA ist eine Institution für junge Männer im Alter von 14 – 18 Jahren. Es sind junge Männer, bei denen der Übergang vom Knaben zum jungen Mann nicht glückte. In der SOMOSA lernen sie während durchschnittlich 18 Monaten, ihre inneren Schwierigkeiten zu bewältigen und sich in einen Arbeitsprozess einzugliedern, damit sie anschliessend fit sind, sich erfolgreich den Anforderungen einer Ausbildung zu stellen.
Adresse
Modellstation Somosa
Zum Park 20
8404 Winterthur
2001: Neuwiesenstrasse 11, Villa Ninck
Foto: winbib, Heinz Diener (Signatur FotDig_Lb_001-380)
Ein Mix aus Klinik und Heim
Auf dem Sulzer-Areal Oberwinterthur ist am 13. Mai 2005 der Neubau der Modellstation SOMOSA offiziell eröffnet und in Betrieb genommen worden. Bis Anfang der 90er Jahre hat eine eklatante Versorgungslücke zwischen Psychiatrie und Sozialpädagogik bestanden. Stark verhaltensauffällige Jugendliche mit psychischen Problemen wurden falsch platziert, weil keine kombinierte Spital- und Heimeinrichtung existierte. Abhilfe schaffte die 1994 in Betrieb genommene Modellstation SOMOSA in der Villa Ninck (neben dem Sulzer-Hochhaus). SOMOSA wurde zur ersten Institution in der Schweiz, die sowohl psychiatrische Klinik wie sozialpädagogisches Heim war.
14- bis 18-jährige männliche Jugendliche, die erhebliche psychische Probleme aufweisen und mit Alltag und Beruf nicht zurecht kommen, finden in der Modellstation SOMOSA ein Zuhause. Das Konzept von SOMOSA hat sich bewährt. Gut 100 junge Männer aus der Deutschschweiz (über die Hälfte aus dem Kanton Zürich) konnten von 1994 bis 2005 behandelt werden. Die Behandlung, die im Schnitt anderthalb Jahre dauert, weist eine hohe Erfolgsquote auf. Rund 85 Prozent der Jugendlichen finden nach ihrem SOMOSA-Aufenthalt eine Anschlusslösung. Da Ende 2004 der Mietvertrag für die Villa Ninck auslief und das Angebot von 13 Plätzen die Nachfrage nicht mehr befriedigen konnte, hatte die Stiftung entschieden, in Oberwinterthur einen Neubau mit 20 Plätzen zu realisieren.
Die Baukosten von 12,4 Millionen Franken haben zu 75 Prozent Kanton und Bund übernommen, das restliche Viertel hat die Stiftung Somosa aus privaten Beiträgen finanziert. Die neue Anlage, umfasst die voneinander getrennten Bereiche Wohnen, Arbeiten und Therapie. Die Wohngruppen bieten Raum, genügend Nischen und viel Rückzugsmöglichkeiten. Den Burschen stehen ein Musik- und Fitnessraum, eine Sauna, ein Innenhof sowie eine grosszügige Gartenanlage mit Feuerstelle und Biotop zur Verfügung. Für die Behandlung der Jugendlichen steht ein Team von 12 Teilzeitmitarbeitenden zur Verfügung. Im neuen Haus konnte das Angebot Werken realisiert werden.
Dort können die jungen Männer nach Eintritt – in der so genannten Schonphase – ohne Leistungsdruck kreativ sein. Nach etwa drei Monaten kommen sie in die Werkstatt, wo sie Aufträge für das Haus ausführen (z. B. Büchergestelle) oder Geschenke für Angehörige anfertigen.