Hotels und Gastronomie

Sternenkeller Haldengut

1854–2017

Der Sternenkeller ist ein Relikt aus den guten Zeiten der Winterthurer Brauerei Haldengut. Die Brauerei wurde 1843 gegründet. 2002 wurde das letzte Mal gebraut. Heineken Switzerland hat die Brauerei gekauft und das Biermachen nach Chur verlegt.


Gründungsdatum
1954


2002: Areal Brauerei Haldengut, Torhaus Foto: winbib, Marc Dahinden (Signatur FotDig_Lb_002-008)

Der Sternenkeller der Brauerei Haldengut Winterthur wurde 1954 erbaut. Anlass war der 60. Geburtstag von Dr. Kurt Schoellhorn (1894-1966), damals der technische Direktor des Familienbetriebes. Der Sternenkeller liegt noch heute gleich bei der Zufahrt zur Brauerei oder was davon übriggeblieben ist. Links neben dem Torhaus liegt dieser Traditionsbau. Kurt Schoellhorn war damals der Präsident des Verwaltungsrats und technischer Delegierter der Brauerei. Er gehörte der dritten Generation der Familie Schoellhorn an, seit sie aus Oberurbach in Baden-Württemberg nach Winterthur übersiedelte. Der Name Sternenkeller stammt vom Brauerstern, der wie ein Restaurantschild vor dem Keller hängt.

Der rustikale Sternen-Keller wurde vielseitig benutzt. Man empfing Kunden oder Stellenbewerber, führt Sitzungen und Besprechungen durch und ehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Dienstjubiläen. Diese wurden über viele Jahrzehnte auf der Wappenscheibe zum Brauereihof hin verewigt. Der rustikale Raum eignete sich aber auch für gesellige Anlässe aller Art, immer im kleinen Rahmen. Es soll auch vorgekommen sein, dass bis zu später Stunde eine gesellige Runde sich in diesen heiligen Hallen aufgehalten hatte. Kurt Schoellhorn führte zusammen mit seinem Bruder Georg die Brauerei Haldengut in dritter Generation. Er war Präsident des Verwaltungsrates und technischer Delegierter der Brauerei. Im Sommer bewohnte er eine Villa am Wolfensberg (heute bekannt als Erb-Villa).

Im Winter residierte er im Herrschaftshaus direkt links vor der Einfahrt ins Brauerei-Areal an der Haldenstrasse. Das Haus wurde nach seinem Tode abgerissen. Ein gepflegter Rasen erinnerte manche Jahre an diesen Wohnsitz des einstigen Patrons, heute ist es eine gewöhnliche Wiese. Das gemütliche Stübli alias Sternenkeller ist heute etwas in Vergessenheit geraten. Kunststück ist doch der Brauerei betrieb, einst der Stolz von ganz Winterthur, längst Vergangenheit. Am 8. Mai 2002 wurde letztmals gebraut. Die Räumlichkeiten unterhalb der Rychenbergstrasse dienen noch als Depot für die Bierlieferungen an Kunden aller Art. Das grosse Areal über der Rychenbergstrasse hinweg ist neu überbaut oder umgenutzt zu Wohnzwecken. Gemütlich höckeln lässt es sich aber noch im Sternenkeller. So vor kurzem im Herbst 2017 als der ehemalige, langjährige Haldengütler Erwin Grieshaber mit dem Berichterstatter zusammen von früher erzählten und eine Haldenkrone genossen.

Dem Sternenkeller angegliedert ist ein Stardrinks Depot. Das ist ein Verkaufsladen für Getränke aller Art, vorwiegend aber natürlich Bier in seiner Heineken Vielfalt. Viele Jahrzehnte deckten sich die Freunde von Haldengut Bier in diesem Lagerraum mit ihrem Lieblingsgetränk harassenweise ein. Dieser Treff- und Bierverkaufspunkt stellte per Ende 2017 seinen Betrieb ein.

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
24.02.2022