Bildung und Soziales

Technikum Winterthur (ZHAW)

Technikumstrasse 9

1874 wurde das Technikum Winterthur gegründet. Es handelte sich um das erste Technikum in der Schweiz. Es verfügte bis 1900 über eine Abteilung für Maschinentechniker, Chemiker, Elektrotechniker, Feinmechaniker und Eisenbahnbeamte. 1964 trug die Schule den Namen Technikum Winterthur (Ingenieurschule) (TWI). Nach einem Zusammenschluss verschiedener Schulen zur ZHW (1998) und später ZHAW (2007) zog am Standort das Departement School of Engineering ein. Die Abteilung für Chemiker wurde indessen nach Wädenswil ausgelagert.


Gründungsdatum
1874


Adresse
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
School of Engineering
Technikumstrasse 9
8401 Winterthur
um 1880: Technikumstrasse 9, Technikum, erbaut 1877 von Theodor Gohl Foto: winbib, Urheberschaft unbekannt (Signatur 052753_O)

Das 1874 gegründete Technikum Winterthur, war die Wiege der Departemente Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen sowie Technik, Naturwissenschaften und Informatik. Aus der 1968 gegründeten Höheren Wirtschafts- und Verwaltungsschule Zürich (HWV) ging das Departement Wirtschaft und Management hervor. 1998 wurden diese zwei Schulen zur Zürcher Hochschule Winterthur (ZHW) zusammengeschlossen. Ab September 2007 wurden die Abteilungen der ZHW zu Departementen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW. In der ZHAW schliessen sich die Zürcher Hochschule Winterthur ZHW, die Hochschule für Angewandte Psychologie/Institut für Angewandte Psychologie HAP/IAP, die Hochschule für Soziale Arbeit Zürich HSSAZ und die Hochschule Wädenswil HSW zusammen. Im Kanton Zürich entsteht damit an den Standorten Winterthur, Zürich und Wädenswil eine gemeinsame Mehrsparten-Fachhochschule. Die ganze Schule zählt seit dem Herbstsemester 2012 erstmals über 10‘000 Studierende, die mehrheitlich (2018: 12'847 Studierende) am Hauptstandort Winterthur lernen.

Geschichte

Im Jahre 1866 regte Friedrich Autenheimer (1821-1895) die Gründung eines Technikums für die Schweiz an. Die Winterthurer Johann Jacob Sulzer-Hirzel (1806-1883), Johann Jacob Sulzer (1821-1897) Stadtpräsident 1858-1873 und Theodor Ziegler (1832-1917), Stadtschreiber bis 1873, anschliessend bis 1875 Stadtpräsident setzten sich für die Verwirklichung der Idee von Autenheimer in Winterthur ein. Stadtrat und Schulrat ersuchten 1872 den Kantonsrat, in Winterthur ein Technikum zu gründen. Das Technikum Winterthur begann mit seinem Unterricht am 4. Mai 1874. Erster Direktor war Friedrich Autenheimer. Das Technikum bezeichnete man damals noch als Berufsschule. Sie umfasste je eine Abteilung für Bauhandwerker, Mechaniker, Chemiker, Geometer, kunstgewerbliches Zeichnen und Modellieren. Im Laufe der Jahrzehnte wurden aus verschiedenen Gründen einzelne Abteilungen aufgehoben oder durch andere ersetzt. Später umfasste die Schule fünf Abteilungen: Hochbau, Tiefbau, Maschinenbau, Elektrotechnik und Chemie. Die Handelsschule wurde 1968 als selbständige Abteilung der Kantonsschule angegliedert. Ziel der Ausbildung am Technikum ist es, eine Bildung mit wissenschaftlicher Grundlage zu vermitteln, welche zu selbstständiger Tätigkeit in höheren technischen Berufen befähigt.

1998 kam es zum Zusammenschluss der drei Teilschulen Technikum Winterthur Ingenieurschule (TWI), Zürcher Höherer Wirtschaftsschule (HWV) und Dolmetscherschule Zürich (DOZ) zur Zürcher Hochschule Winterthur (ZHW). 2001 kam es zur Bildung von vier Departementen: - Departement A Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen - Departement T Technik, Informatik und Naturwissenschaften - Departement W Wirtschaft und Management - Departement L Angewandte Linguistik und Kulturwissenschaften Ab 2007 wurde die „Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften“ (ZHAW) unter Angliederung weiterer Studienrichtungen mit den Standorten Winterthur (Sitz der Schule), Zürich und Wädenswil geschaffen.

Um den mit dem Wachstum (insgesamt sind 2018 beim Studienbeginn fast 13'000 junge Männer unfd Frauen in Winterthur, Zürich und Wä­denswil angemeldet) verbundenen Räumlichkeitsengpässen zu begegnen, wird das Sulzerareal Stadt- neues Gravitationszentrum der Fachhochschule. In der Halle 52 am Katharina-Sulzer-Platz entsteht der neue Standort des Departements Gesundheit. Daran anschliessend, in der Halle 53, ist durch die Stadt eine Veranstaltungshalle geplant.

Eine ausführliche Darstellung der Geschichte und der Entwicklung des Technikums Winterthur ist unter „Dokumente“ zu finden. Es handelt sich dabei um eine Zusammenfassung einer Publikation von Eduard Blättler. Sie ist zum Anlass des Jubiläums „125 Jahre Technikum Winterthur 1874-1999“ erschienen: „Von der Lehranstalt zur Fachhochschule, 125 Jahre Technikum Winterthur“.

Neubau 2025

Auf dem Campus des Technikums soll bis 2025 ein neues Laborgebäude entstehen. Bei der Wettbewerbsausschreibung im Jahr 2018 hat sich das Projekt "Belo Horizonte" von Graber Pulver Architekten gegen 57 Mitbewerber durchgesetzt. Das Projekt sieht einen fünfstöckigen Neubau vor, der 30 Meter hoch werden soll. Im Zuge der Umgestaltung soll das alte Laborgebäude aus den 1970er-Jahren abgerissen werden. Durch den Neubau soll der ZHAW rund 30% mehr Forschungsfläche zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig soll auch der Park hinter dem Technikum aufgewertet und die Eulach für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Unklar ist aktuell noch das Schicksal des alten Physikgebäudes, das etwas abseits von den restlichen Gebäuden steht. Dieses könnte ebenfalls abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden, sofern es nicht unter Denkmalschutz gestellt wird.

Bibliografie

    Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW (ehemals Zürcher Hochschule Winterthur ZHW)

    • Einträge ab 2011

      Hug, Rolf: Winterthurer Wiederstand gegen Ideen des ZHAW-Rektors. In: Der Tössthaler, Jg. 138, Nr. 6 (2015). S. 6 m. Abb.
      Zumsteg, Lena: Stadt der Wochenaufenthalter. In: Coucou, Nr. 20 (2014). S. 32-35. m.Abb.
      Söldi, Andrea: Wehenmittel für die SimMom - Sauestoffmangel bei SimNewB. In: Winterthurer Jahrbuch 2016. S. 88-91. m.Abb.
      Michel, Pascal: Winterthur ist die beste Wahl. In: Brainstorm, Nr. 89 (2015). S. 12-13. m. Abb.
      Eröffnung, Medienmitteilungen, Referat Konrad Osterwalder und Ernst Jörin «Hochschulregion Zürich: Zusammenarbeit zwischen ETH Zürich und Technikum Winterthur Ingenieurschule, Kooperations-Vereinbarung ETHZ_TWI, Interview Prorektor Hans Peter Haeberli, Pressedokumentation, Referat Heinz B. Winzeler «Jetzt gilts: Wissens- und Technologietransfer an der ZHAW», Referat Hans Peter Haeberli «Über das Studieren», 1988, in: Doku Landbote 15/1.
      Kritik, Auszug aus dem Protokoll des Regierungsrates des Kantons Zürich vom 11. Mai 2005, 690. Standortsstrategie der Zürcher Fachhochschule, Flyer «Entwicklungsperspektive Hochschulstandort Winterthur», Medienkonferenz «Standortentwicklung ZHAW, 4 Juni 2012, ZHAW «Zahlen und Fakten», Interview mit Gründungsrektor Werner Inderbitzin, CV Prof. Dr. Werner Inderbitzin, 2007-2012, in: Doku Landbote 15/3.
      Soziale Arbeit, Kurzüberblick über die Geschichte des Departements Soziale Arbeit an der, Die Bedeutung des Departements Soziale Arbeit für die ZHAW, Medienorientierung Sozial-Labor, 2008, in: Doku Landbote 15/4.
      Westermann, Reto: Drei neue Bauten für die ZHAW auf dem Sulzerareal. In: Winterthurer Jahrbuch 2021. S. 6-9. m.Abb.
      Baechinger, Prisca: Bildung hinter Backsteinmauern. In: Immobilien im Blickpunkt, Nr. 1 (2021). S. 35-37. m.Abb.
      Tschampa, Eva: Kochtopf, KI und Campus - 150 Jahre Ingenieursausbildung in Winterthur. In: Winterthurer Jahrbuch 2024. S. 100-103. m.Abb.

      Einträge 1991–2010

      ZHW wird Teil der Hochschule für angewandte Wissenschaften, überregionale Fachhochschule ZHAW: Stadtblatt 2007/26. - Zürcher Oberländer 2007/145. - NZZ 2007/208 S. 59 Interview Werner Inderbitzin, 1Abb. - Tages-Anzeiger 2007/208 Interview Werner Inderbitzin, 1Abb. - Landbote 2007/208 1Abb. [Winterthurer Dok. 2007/33].
      Neue Master-Studiengänge; keine Bewilligung: Landbote 2007/298, 2008/19.
      Pub. Rote Zahlen: Landbote 2008/33 1Abb.
      Lohnsystem. Kritik; Entlassung: Landbote 2008/57.
      Bachelor-Studiengang Hebammen, ab 2008: Landbote 2008/95.
      Break Even. Neues Konzept: Landbote 2008/106 1Abb.
      1 Jahr, Erfolg: Landbote 2008/132 Interview Werner Inderbitzin, 1Abb.
      100 Tage Studiengang: Winterthurer Zeitung 2009/2.
      Bachelor Studiengang Architektur 08: Werk, Bauen, Wohnen 2009/4.
      Religiöse Begleitung im interkulturellen Kontext, Studiengang: Landbote 2010/125 1Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
05.04.2023