Wohnhäuser
Technikumstrasse 81+83 / Meisenstrasse 1
Das mit hohem Satteldach und Lukarnen versehene Verwaltungsgebäude im Jugendstil wurde 1916/17 anstelle der Rietermühle von den Architekten Bridler & Völki für die Buchdruckerei Winterthur AG erstellt. Die Obergeschossfenster werden durch vertikale Gewände zusammengefasst und das jeweils dazwischenliegende Brüstungsfeld ist mit einer stilisierten Pflanzenrosette geschmückt.
Adresse
Technikumstrasse 81
8400 Winterthur
um 1918: Technikumstrasse, ehemals Eulachstrasse, Archplatz, Haus Rietermühle, Druckerei Winterthur, erbaut 1916/17
Foto: winbib (Signatur Technikumstrasse A_0)
Das Haus war das Gebäude der Druckerei Winterthur AG und somit auch Sitz von Redaktion und Druckort der ehemaligen, der FDP nahestehenden Tageszeitung „Neues Winterthurer Tagblatt“. Als Druckereigebäude wurde es von den Architekten Bridler und Völki an Stelle der Rietermühle erstellt. Die Fassadengestaltung des Baus erinnert an den Peterhof am Zürcher Paradeplatz und orientiert sich an deutschen Kaufmannshäusern der Renaissance. Die Gebäudeseite zum Archplatz hin hat einen steilen Giebel und eine Kopfbüste von Johannes Gutenberg, dem Erfinder der beweglichen Drucklettern aus Metall. Im Erdgeschoss befanden sich der Empfang und die Halle für die Druckmaschinen, in den Geschossen darüber die Büros im Dachgeschoss zwei Wohnungen mit Stuckdecken und Parkettböden.
Seit 1967 ist das Haus im Besitz der Stadt Winterthur und ist belegt mit städtischen Büros. Unter anderen ist das Amt für Städtebau mit der Denkmalpflege hier untergebracht. Die Druckerei ist wegen Platzmangel in einen Neubau im Industriegebiet Grüze umgezogen. 1990 entstand dort eine der modernsten und grössten Offsetdruckerei Europas. 2001 wurde das Unternehmen von der Basler Mediengruppe übernommen. 2003 wird die Druckerei Winterthur dw AG geschlossen und die Dienstleistungen durch Ringier Print Zofingen übernommen. Das altehrwürdige Haus wurde von der Stadt übernommen und bis 2015 als Verwaltungsgebäude (Dep. Bau) genutzt. Nach dem Umzug der städtischen Verwaltungsbüros in den Superblock wurde die Räumlichkeiten durch den Kanton (Gesundheitsdepartement und ZHAW) gemietet.
Die Druckerei ist wegen Platzmangel in einen Neubau im Industriegebiet Grüze umgezogen. 1990 entstand dort eine der modernsten und grössten Offsetdruckerei Europas. 2001 wurde das Unternehmen von der Basler Mediengruppe übernommen. 2003 wird die Druckerei Winterthur dw AG geschlossen und die Dienstleistungen durch Ringier Print Zofingen übernommen. Das altehrwürdige Haus wurde von der Stadt übernommen und bis 2015 als Verwaltungsgebäude (Dep. Bau) genutzt. Nach dem Umzug der städtischen Verwaltungsbüros in den Superblock wurde die Räumlichkeiten durch den Kanton (Gesundheitsdepartement und ZHAW) gemietet.
Das Haus wurde 2014, nach dem die Stadtverwaltung in den Superblock umgezogen ist, saniert und für neue Mieter hergerichtet. Verantwortlich für den Umbau der nach wie vor städtischen Liegenschaft war das Architektenteam Walser Zumbrunn Wäckerli. Im Dezember 2017 nimmt die neue Organisation „House of Winterthur“, die die bestehenden Vereine Winterthur Tourismus und Standortförderung Region Winterthur zusammenführt, ihre offizielle Tätigkeit auf. Ihre Büros und der Kundenkontakt sind neu im ehemaligen Haus der Druckerei Winterthur an der Technikumstrasse 81/83 untergebracht. Das Tourismusbüro bleibt im Hauptbahnhofgebäude.
Bericht Architektenteam Walser Zumbrunn Wäckerli
Einst arbeiteten Journalisten und Drucker in den Räumen an der Technikumstrasse 81-83. Der Bau wurde 1916 bis 1917 anstelle der Rietermühle von den Architekten Bridler & Völki im Stil der deutschen Renaissance erstellt. Er zeigt zum Archplatz hin einen steilen Giebel und eine Kopfbüste von Johannes Gutenberg, dem Erfinder der beweglichen Drucklettern aus Metall. Der Architekt Franz Scheibler erweiterte das Gebäude 1949/1950 auf der Südseite für die Buchdruckerei Winterthur AG. Hier an der Meisenstrasse hatte lange Zeit das «Neue Winterthurer Tagblatt» seinen Hauptsitz. Als es 1968 eingestellt wurde, erwarb die Stadt die Liegenschaft und baute sie zum Bürogebäude um. Die ehemalige Zeitungsdruckerei nutzte die Räume im Erdgeschoss aber noch bis 1990 als Mieterin. Danach verlegte sie ihre Räume aus Platzgründen ins Industriegebiet, und die Stadt konnte weitere Büroräume einrichten. Im Sommer 2015, nach dem Umzug des Amts für Städtebau, von Teilen der Baupolizei sowie des Vermessungsamts in den «Superblock», entschloss man sich, den Gebäudekomplex an der Technikum- und Meisenstrasse in acht Einheiten zu unterteilen und als Büros weiterzuvermieten.
Für diese Nutzung mussten brandsichere Abschlüsse zwischen den neuen Büroeinheiten und zu den Treppenhäusern hin eingebaut werden, dazu kam ein Lift für die barrierefreie Erschliessung. Im Zug der Anpassungen wurde auch die zum Teil aus Sandstein bestehende Fassade saniert, die unter der starken Abgasbelastung über die Jahrzehnte hinweg gelitten hatte. Der Einbau des Lifts erwies sich als knifflige Auf gabe. Einerseits war der Platz nach unten begrenzt, da direkt unter dem Gebäude die kanalisierte Eulach fliesst, zum anderen sollten die wertvollen Gebäudebereiche geschont werden. Die schliesslich gefundene Lösung erfüllt nicht nur die denkmalpflegerischen und technischen Belange, sondern wertet gleichzeitig den Eingangsbereich des Gebäudes auf. Dank der neuen Nische für den Liftzugang ist hier ein heller Vorraum entstanden. Die übrigen Arbeiten im Gebäudeinnern beschränkten sich auf die Anpassung der technischen Installationen und die Auffrischung der Oberflächen. Wo möglich wurden dabei die vorhandenen Bodenbeläge beibehalten oder wieder hervorgeholt. Durch die sanfte Renovation ist aus dem einstigen Zeitungs- und Druckereigebäude ein zentral gelegenes Bürohaus entstanden, dessen Räume unter anderem von der Hochschule ZHAW und der Verwaltung einer grossen Wohnbaugenossenschaft genutzt werden.