Verkehr und Infrastruktur

Teuchelweiherplatz mit Parkhaus

ehemaliges Wachter-Areal

Das Wachter-Areal an der Zeughausstrasse diente lange Zeit als Lager- und Abstellplatz. Nach der Überbauung des Teuchelweiherplatzes mit dem neuen Feuerwehrgebäude (Inbetriebnahme 2000) wurde das Wachter-Areal zum Teuchelweiherplatz und zum Park- und Zirkusplatz. Seit dem 6. Dezember 2013 befindet sich unter dem Platz ein dreigeschossiges öffentliches Parkhaus.


Adresse
Teuchelweiherplatz
Obermühlestrasse
8400 Winterthur
um 1894: Tösstalstrasse, Baugeschäft und Zimmerei Kaspar Wachter-Germann Foto: winbib (Signatur 052682_O)
2007 kam der grosse Platz im Dreieck der Zeughaus-. Obermühle- und Mühlestrasse gross ins Gerede. Auf diesem Allzweckplatz soll während der Fussball-Europameisterschaft im Juni 2008 eine grosse Arena aufgebaut werden. In dieser sollen 8000 Besucher auf einer riesengrossen Videowand die Fussballspiele dieser Grossveranstaltung mitverfolgen können. Zu neudeutsch ist das eine Public Viewing Anlage, was heisst „öffentliche Vorführung“ von Spielen der UEFA-Fussballmeisterschafts-Endrunde. Da dieses Unterfangen politisch nicht unbestritten war, kam der Platz unter dem Namen „Wachter-Areal“ definitiv in die Schlagzeilen und in das Erinnerungsvermögen der Bevölkerung. Das Wachterareal hat seinen Namen von der Baufirma Wachter, ursprünglich Germann-Wachter. Baumeister Ulrich Germann kaufte die Obermühle (heute Mühlestrasse 1) 1884 als Geschäftssitz.

Er übernahm auch die mit Wasserkraft betriebene Sägerei und richtete auf dem Gelände über der Eulach einen Zimmereiplatz ein. Das Geschäft wurde vom Schwiegersohn Kaspar Wachter und vom Enkel Ernst Wachter bis 1848 weitergeführt. Das Geschäft übernahm die Baufirma Häring. Es existiert inzwischen auch nicht mehr. Der Stadtrat hat im November 2008 dem öffentlichen Areal zwischen Mühlestrasse, Obermühlestrasse und Zeughausstrasse den Namen "Teuchelweiherplatz" gegeben. Er trägt mit der Benennung des bisher offiziell namenlosen Platzes der Entwicklung auf diesem Areal Rechnung. Nach langer Vorgeschichte, verbunden auch mit der Suche nach einem Investor begann 2012 der Bau eines unterirdischen Parkhauses.

Nach der Eröffnung dieses Parkhauses wird die Oberfläche des "Wachter-Areals" neu gestaltet und aufgewertet. Das Quartier wird einen attraktiven zentralen Platz erhalten, der auch weiterhin zum Beispiel für Zirkusveranstaltungen zur Verfügung steht. Parkierte Autos gehören unter den Boden und sollen nicht öffentliche Freiräume verunstalten. Diese Devise kommt in Winterthur langsam zum endgültigen Durchbruch. Nach dem Störmanöver mit der Idee unter dem Stadtgarten ein Parkhaus zu errichten, welches vom Gemeinderat verworfen wurde, konnte der Parkplatzkompromiss von 2001 in Angriff genommen werden. Der von den Parteien ausgehandelte Beschluss sah vor, unter dem Teuchelweiherplatz ein Parkhaus mit 470 (drei Geschosse) bis 660 (vier Geschosse) durch einen Investor realisieren zu lassen. Im Gegenzug sollen die 508 oberirdischen Parkplätze vom ehemaligen Viehmarkt bis zur Altstadt (Wildbach-Quartier) eliminiert werden.

Nachdem sich ein erster Investor aus dem Geschäft zurückgezogen hatte, stieg die Pensionskasse der Ärzte und Tierärzte ins Geschäft ein. Für den Bau dieses Parkhauses investierte sie rund 13 Millionen Franken. Entstanden sind 467 Parkplätze auf drei Ebenen. Die Ein- und Ausfahrt erfolgt von der Zeughausstrasse her. Im ersten und zweiten Untergeschoss sind rund 300 frei benutzbare öffentliche Parkplätze inklusive 12 Frauenparkplätze verfügbar. Im dritten Untergeschoss sind rund 150 fest vermietete Dauerparkplätze vorhanden. Sie ersetzen die Dauermieter im Parkhaus Technikum Nord. Namensherkunft Teuchel sind aus Baumstämmen gefertigte Wasserleitungsrohre. Ursprünglich wurden diese unter anderem im Holderweiher gelagert. Die Verlegung der Teuchel an den nun benannten Ort wurde in den 1830er Jahren notwendig, als die Gräben der Altstadt aufgeschüttet wurden. Im Mai 1838 gab der Teuchelweiher sowohl im Stadtrat wie in der Baukommission zu reden, weil er offenbar nicht wasserdicht war und ausgebessert werden musste. Der Teuchelweiher wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts aufgefüllt.

Bibliografie

    Teuchelweiherplatz. Parkplatz und Parkhaus

    • Einträge 1991–2010

      Gebühren: Landbote 1996/19. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1996/19 1Abb.
      Ersatz auf Reitplatz: Landbote 1998/221 m.Abb.
      Realersatz Wachterareal: Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 1998/45, 1999/19. - Landbote 1998/294, 1999/40, 68, 134 Streit.
      Neugestaltung Wachterareal: Landbote 1999/98.
      Zukunft: Tages-Anzeiger 2001/235. - Landbote 2002/153 Kompromiss.
      Parkhaus-Provisorium: Landbote 2004/282 1Abb.
      Wachter Areal. Unterirdisches Parkhaus: Landbote 2005/268. - NZZ 2005/270 S. 61.
      Umfrage Bedürfnisse: Landbote 2006/272.
      Grünanlage Tages-Anzeiger 2006/274 1Abb.
      Parkhaus. Zeitplan: Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 2007/69. - Landbote 2007/219 m.Abb.- Winterthurer Zeitung 2007/39 1Abb.
      Thurgauer Generalunternehmer: Landbote 2007/232 m.Abb. - Stadtanzeiger 2007/42.
      Bau: Landbote 2008/248. - NZZ 2008/249 S. 52, 2009/67 S. 51. - Areal wird Teuchelweiher Platz: Landbote 2008/266 1Abb.
      Gestaltung: Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 2009/36 m.Abb. - Landbote 2009/91 1Abb.
      Baurechtsvertrag: Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 2010/31.
      Oberirdische Parkplätze. Aufhebung; Streit: Landbote 2010/88 m.Abb.
      Baubeginn. Noch nicht bekannt: Landbote 2010/88. 91

    Teuchelweiher -Platz

    • Einträge 1991–2010

      Areal wird Teuchelweiher Platz: Landbote 2008/266 1Abb.

    Feuerwehr und Polizei. Betriebsgebäude Teuchelweiher

    • Einträge 1991–2010

      Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 1992/81 provisorische Einstellhalle, m. Plänen.
      Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 1995/36 m.Plänen. - NZZ 1991/141 S.57. - Landbote 1991/178, 1992/30 m.Abb., 265 1Abb., 1995/15, 246. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1992/30 1Abb., 267, 1995/247. - Schweizer Ingenieur und Architekt 1992/46, 1993/6 S.100 f. m.Abb. - Weinländer Zeitung 1997/16.
      Billigere Variante: Landbote 1997/70, 103.
      Gemeinderat Bewilligung: Landbote 1997/118, 196. - NZZ 1997/119 S.52, 199 S. 51 1Abb. - Weinländer Zeitung 1997/60 1Abb., 98 1Abb. - Transparent 1997/2 m.Abb.
      Volk Annahme: Landbote 1997/224 1Abb. - Weinländer Zeitung 1997/112.
      Planauflage: Landbote 1997/295.
      1. Spatenstich: Landbote 1998/244, 1999/142 Kunst am Bau. - Weinländer Zeitung 1998/123 1Abb.
      Bau: Landbote 1999/69.
      Bau-Probleme: Tages-Anzeiger 1999/171.
      Landbote 2000/156 m.Abb. - NZZ 2000/156 S. 39. - Tages-Anzeiger 2000/156. - Weinländer Zeitung 2000/77.
      Eröffnung; Architektur: Landbote 2000/197 von Stefan Baader, Christopher T. Hunziker, Hans Hollenstein und Heiri Vogt,m.Abb., 199 von Adrian Mebold, m.Abb. - Schw. Baujournal 2000/6 S. 150 1Abb. - Werk, Bauen, Wohnen 2001/4 Drei Passformen, ein Baukörper, von Patrick Hönig, m.Abb. - Winterthurer Jahrbuch 2001 S. 171 f. 1Abb.
      Sanierung: Landbote 2008/216 1Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
01.06.2022