Um die Wende ins 21. Jahrhundert entwickelte sich das 25 Hektaren grosse Sulzer-Areal zwischen Zürcherstrasse, Hauptbahnhof und Bahngeleisen gelegene vom Fabrikgelände zusehends in einen Ort modernen Wohnens und Arbeitens. Das Bauprojekt Kranbahn, am Katharina-Sulzer-Platz gelegen, wurde für 54 Millionen Franken durch die Winterthur-Versicherungen erstellt. Ziel war es Wohnungen und Gewerbeflächen zu realisieren. Das Architektenteam Kaufmann, van der Meer und Partner aus Zürich gewann einen Wettbewerb. Ihr Projekt sah eine sorgfältige Sanierung des ältesten Giessereigebäudes auf dem Areal und einen ergänzenden Neubau vor.
Im ehemaligen Giessereigebäude, erbaut 1896, entstanden im Erdgeschoss Gewerbe- und Büroflächen und in den darüber liegenden Stockwerken 15 unterschiedlich grosse Lofts, in denen die alte Gebäudestruktur mit Stahlträgern und grossen, gesprossten Fenster noch sichtbar ist. Küche und Bäder sind in einem Betonkubus untergebracht, der in die Lofts hineingestellt wurde. An das Giessereigebäude schliesst ein neungeschossiger, 28 Meter hoher Wohnriegel an, der an der Stelle von nicht mehr sanierungsfähigen Industriehallen errichtet wurde. Er umfasst in den unteren beiden Stockwerken Räume für Läden, Restaurants, Ateliers und Büros sowie darüber 80 Wohnungen. Die 2½-bis 5½-Zimmer-Wohnungen sind alle zum südlichen Katharina-Sulzer-Platz orientiert. Sie öffnen sich mit grossen, raumhohen Fensterfronten und einem Balkon oder einer Terrasse.
Dabei dient die Tragstruktur der alten Kranbahn als Aufhängung der Balkone und ist so in die Architektur integriert. Über der bestehenden Traufhöhe wurde ein dreigeschossiger Aufbau errichtet. Der 28 Triplexwohnungen umfasst. Diese Wohnungen sind wie Reihenhäuser konzipiert und geben einen eindrucksvollen Blick über die Dächer von Winterthur frei. Vor der "Kranbahn" ist der Katharina-Sulzer-Platz, die grösste Freifläche auf dem Sulzer-Areal, gelegen. Er diente früher als Lagerplatz und wird heute noch von den massiven Kranbahnstützen und Trägern dominiert, die dem streng rechteckigen Platz seine Form geben. Die Landschaftsarchitekten Vetsch, Nipkow und Partner entwarfen die neue Platzgestaltung, die sich ästhetisch an die karge Stimmung der Industriearchitektur anlehnt. Diese Interpretation blieb und bleibt hingegen umstritten.