Kunst und Kultur
Ulrich Hegner
Schriftsteller, Politiker, 1759–1840
Dr. Ulrich Hegner (1759-1840) war Schriftsteller und Politiker, obwohl er aus Familientradition heraus gegen seine Neigung Medizin studiert hatte.
Nach ihm ist in Winterthur eine Strasse benannt.
Geburtsort
Winterthur
Geboren
07.02.1759
Gestorben
03.01.1840
Undatiert: Ulrich Hegner
Foto: winbib, David Sulzer (Signatur 171652)
Ulrich Hegner zum Frieden (Marktgasse 35/Kirchplatz 8) kam am 7. Februar 1759 als Sohn des Johann Heinrich, Dr. med. und Stadtarzt von Winterthur und der Elisabeth Sulzer, Grossratstochter zur Welt. Aus Familientraditon studierte er 1776-1781 in Strassburg Medizin und promovierte dort. Anschliessend lebte er als Privatmann in seiner Vaterstadt und beschäftigte sich mit Kunst und Literatur. Er amtete als Bibliothekar der Stadtbibliothek und war schriftstellerisch tätig. Von 1786-98 versah er in der Grafschaft Kyburg das Landschreiberamt, das in seiner Familie erblich war. 1787 verkaufte er er das Haus zur Herrenstube (Marktgasse 33) an den Nadler Hans Konrad Hegner. Seine politische Tätigkeit begann 1798. Er übernahm städtische und kantonale Ämter. Er wirkte von 1798-1801 als Kantonsrichter, 1801-1803 als Distriktrichter, 1805-14 als Winterthurer Stadtrat, 1806-1814 als Friedensrichter, 1814-29 als Zürcher Kantonsrat und 1814-15 als Mitglied der Kantonsregierung. Im schriftstellerischen Bereich wurde er bekannt durch seine Reiseberichte ("Auch ich war in Paris" 1803-04) und Romane "Saly's Revolutionstage" (1814), "Die Molkenkur" (1812) und "Suschens Hochzeit" (1819). Ferner verfasste er Abhandlungen zur Literatur und Kunst, u.a. zu Hans Holbein (1827) und Johann Kaspar Lavater (1836). Hegner war Mitglied der schweizerischen Künstlergesellschaft in Zofingen.
Aber auch die Medizin liess ihn nicht ganz los. Aus seiner Hand sind 100 medizinische Rezepte überliefert und auch Koch- und Apothekerrezepte hatte er hinterlassen.
Er starb am 3. Januar 1840 in Winterthur.