Mit der zunehmenden Industrialisierung stieg der Strombedarf im Kanton Zürich stark an. Zwischen 1906 und 1908 errichtete die Motor AG aus Baden in der Gemeinde Töss auf dem Hündler im Dättnau ein provisorisches Unterwerk (auch Unterzentrale oder Umspannwerk genannt). Die Schaltzentrale verband die rund 100 Kilometer lange 27-Kilovolt-Leitung zwischen den beiden Kraftwerken Beznau im Kanton Aargau und Löntsch im Kanton Glarus. Daraus entstand 1908 mit der Gründung der Kraftwerke Beznau-Löntsch AG der erste Kraftwerksverbund der Schweiz. 1910 baute die AG das Unterwerk «Töss I» an der Zürcherstrasse 284. Dieses verfügte neben der Schaltzentrale auch über einen Wohnanbau.
Unterwerke übernehmen zentrale Aufgaben innerhalb der Stromversorgung. Einerseits verteilt das Unterwerk den über verschiedene Kraftwerke produzierten Strom ins Gesamtnetz, andererseits erfolgt dort die Transformation von Hochspannungsstrom in die von Haushalten und der Industrie benötigten niedrigeren Spannungen. Zusätzlich überwachen die Unterwerke den Stromfluss und stellen über Notfallsysteme die Netzstabilität sicher.
1914 übernahmen die Kantone Aargau, Glarus, Zürich, Thurgau, Schaffhausen und Zug die beiden Kraftwerke und gründeten die Nordostschweizerischen Kraftwerke AG (NOK).