Wohnhäuser

Villa Jakobsbrunnen

Schwalmenackerstrasse 4

Das frühklassizistische Herrschaftshaus Jakobsbrunnen wurde 1790 gebaut und im Jahre 2001 renoviert. Auf dem Grundstück befinden sich neben dem Haupthaus die alten Stallungen und zwei weitere Gebäude. Es befindet sich im Winterthurer Stadtquartier "Inneres Lind", einem der ältesten und beliebtesten Orte im Stadtzentrum, zwei Gehminuten vom historischen Stadtkern und nur 10 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt.


Baujahr
1790


Adresse
Villa Jakobsbrunnen
Schwalmenackerstrasse 4
8400 Winterthur
um 1920: Schwalmenackerstrasse 4, Haus zum Jakobsbrunnen, erbaut 1790 für Jakob Troll Foto: winbib (Signatur: 033179)
Das Landgut wurde um 1790 erstellt. Bauherr war Hans Jacob Troll zum Wilhelm Tell (Marktgasse 26 zwischen Tannenberg und Peterhans), 1758-1819, Stadtschreiber, Kantonsrat, Bezirksgerichtspräsident und Oberamtmann. Mit seiner Frau Anna Biedermann (1757-1818) hatte er fünf Kinder. Jacob Troll war von Jugend an ein begeisterter Freimaurer. Im Dezember 1818 versammelte er 13 Freude im Jakobsbrunnen zur Gründung der Bauhütte Winterthur. Bereits 1735 bestand ein bescheidenes Gartenhaus mit Garten, welcher durch die Frau Oberstrichter Troll zum Wilhelm Tell bewirtschaftet wurde. Bis 1790 diente das Gut «Jakobsbrunnen» mit einem einfachen Landhaus als Sommersitz und Pflanzgarten. Mit dem Bau der Villa um 1790 wurde eine Gartenanlage mit rechtwinkliger Hof- und Beeteinteilung angelegt. Die Villa Jakobsbrunnen lag lange Zeit am eigentlichen Stadtrand von Winterthur.

Erst nach 1870 wurden in unmittelbarer Nähe weitere Bauten erstellt, meist mit ebenfalls grossen Gartenanlagen. Mit dem Bebauungsplan von 1896 wurde die eigentliche Besiedlung des inneren Lindes eingeleitet und der Park der Villa Jakobsbrunnen wurde Bestandteil des heute stadtprägenden Villengürtels und Grünringes um die Winterthurer Altstadt. 1991 wurde die Liegenschaft «zum Jakobsbrunnen» grösstenteils unter kommunalen Denkmalschutz gestellt. Unter den neuen Besitzern erfolgte eine aufwändige Renovation. Der ehemalige Stall wurde zu einem Wohnhaus umgestaltet. Daneben steht ein winziges Einfamilienhäuschen, das als Gästehaus und Atelier genutzt wird. Der ehemalige Hühnerhof wurde neu als Gartenlaube mit Sitzflächen umgestaltet.

Die ehemalige Villa wird als Geschäfts- und Wohnhaus genutzt. Im ersten Stock haust die Besitzerfamilie, im zweiten Geschoss sind die Räumlichkeiten des Unternehmens des Hausherrn und im Dachgeschoss, dem ehemaligen Wohngeschoss des Personales ist eine weitere Wohnung eingerichtet. Das frühklassizistische Landhaus lag ursprünglich an isolierte Lage. Auf einem erhöhten Kellersockel erhebt sich der rechteckige zweigeschossige Bau mit einem Mansardenwalmdach. Der Südanblick präsentiert sich mit Ecklisenen und die Fenster des unteren Geschosses durch Segmentgiebel hervorgehoben und einer Freitreppe mit Gusseisen-Geländer. Im Innern präsentieren sich klassizistische Eichentüren mit Messingbeschlägen und Schlössern.

Bibliografie

    Schwalmenackerstrasse 4, Jakobsbrunnen

    • Einträge ab 2011

      Widmer, Urs: Zum Jakobsbrunnen, Schwalmenackerstrasse 5 . In: Dokumentation Urs Widmer, Bauwerke, Häuser und Villen St-Z. 3 S.
      Kern, Urs: Wildwuchs pur. Catherine Rudolf und Matthias Aebi boten clevere Internet-Software im richtigen Moment an. In: Facts Nr. 33 (2001). In: Dokumentation Urs Widmer, Firmen A-Z, Diverse Themen. 5 S.

      Einträge 1991–2010

      Unter Schutz: Landbote 1991/185.
      Als Stadtbibliothek ? Winterthurer Arbeiterzeitung 1991/187 1Abb.
      Verwaltungsbeschwerde gegen Schutz: Landbote 1996/205, 1997/60 1Abb., 1998/22 Ablehnung.
      Bundesgerichtsentscheid, Denkmalschutz bleibt: NZZ 1998/215 S.56 1Abb. - Landbote 1998/114 1Abb., 216.
      Verkauf durch Stadt: Landbote 1998/156, 1999/17, 224. 2000/147 m.Abb.
      Umbau: Winterthurer Jahrbuch 2002 1Abb.
      Internetfirma Internet-Access und Bed and Breakfast: Sonntagszeitung 20. 1. 2002, m.Abb. [Winterthurer Dok. 2002/3]. - Weinländer Zeitung 2002/17 1Abb. - Landbote 2002/49 m.Abb.
      Hotel schliesst: Tages-Anzeiger 2002/162.
      Landbote 2010/163 m.Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
05.04.2023