Jacob Andreas Bidermann 1823-1890 „zur Liebe“ (heute Marktgasse 4) gehörte jenem Zweig der grossen Winterthurer Familie Bidermann an, der Ende des 18. Jahrhunderts die Schweiz verliess und in Frankreich mit der Familie DuPont Kontakt aufnahm. Ein Onkel von Jacob Andreas Bidermann verheiratete sich 1816 mit Lena DuPont und baute sich in Wilmington in den USA einen Landsitz, der heute das Museum Winterthur/Delaware beherbergt. 1863 erbaute sich Jacob Andreas Bidermann das Gewerbe- und Wohngebäude an der Lindstrasse 4. Dieses wurde 1898 zum Magazin für die städtische Feuerwehr umgebaut. 1865 kaufte er dann die um 1855 von Oberst Heinrich Blum erbaute Villa am Rosenberg (Lindstrasse 52) mit dem klassizistischen Walmdach. Dem Haus fügte er 1885 eine imposante Eisenveranda an.
1995 verstarb die letzte Bidermann-Bewohnerin und das Haus ging an die Stadt. 1998 bis 2007 war das Baumarchiv in diesem Hause untergebracht. 2008 baute die Stadt das Gebäude in ein Dreifamilienhaus um. Eine dreieinhalb, eine fünf- und eine sechs Zimmerwohnung werden zu einem Zins von zwischen 2000 bis 3000 Franken vermietet. Der zur Schaffhauserstrasse hin gelegene Garten (5500 m2) bleibt öffentlich zugänglich. Die Grünfläche hinter dem Haus steht den Mietern zur Verfügung. Diese Nutzung gilt als Zwischenlösung, eine Nutzungsstudie soll langfristige Lösungen aufzeigen. Eine Überbauung der grossen Landfläche steht aber nicht zur Diskussion.