Wohnhäuser

Villa Sträuli

Museumstrasse 60

Die Villa Sträuli in Winterthur bietet seit dem Frühling 2006 internationalen Künstlern aus allen Sparten Wohn- und Arbeitsraum. Daneben finden in der Villa kulturelle Veranstaltungen verschiedenster Art statt. Mit den neuen, erfolgreich angelaufenen Aktivitäten wird dem Wunsch der früheren Besitzerin der Liegenschaft Rechnung getragen.


Baujahr
1908


Adresse
Kulturhaus Villa Sträuli
Museumstrasse 60
8400 Winterthur
um 1910: Museumstrasse 60, Villa Foto: winbib (Signatur 034558)
Die neubarocke Villa Sträuli an der Museumsstrasse 60 hatte Carl Sträuli-Haggenmacher 1839-1913, Sohn des Seifensieders und Gründer der Winterthurer Seifenfabrik, in den Jahren 1908 bis 1911 für seine Tochter Carolina Maria Sträuli-Sträuli 1867-1950 erbauen (Architekten Völki & Bridler) lassen. Sie bewohnte mit ihrem Gatten Dr. Hans Sträuli 1862-1938, Oberrichter und Stadtpräsident 1911-1930 das Haus. Anschliessend zog der Sohn Dr. iur. Hans Sträuli (1902-1986) hier ein. In diesem Hause hatte die Kultur immer einen sehr grossen Stellenwert. Die Ehefrau von Dr. iur. Hans Sträuli , die Musikpädagogin, Pianistin und Kulturförderin Doris Sträuli-Keller, führte diese Tradition mit Engagement weiter. Regelmässig veranstaltete sie Hauskonzerte im intimen Rahmen, die bei Insidern sehr beliebt waren.

Weiter quartierte sie Jahrzehnten lang junge Musiker in ihrem Hause ein und förderte sie. Sie wünschte sich, dass ihre Villa an der Museumstrasse über ihren Tod hinaus als Haus der Kunst erhalten wird. 1999 gründete sie die gemeinnützige Stiftung Sulzberg, deren statutarischen Zwecke die Erhaltung der denkmalgeschützten Villa und die Förderung kultureller Aktivitäten in allen Bereichen sind. Die 2003 verstorbene Stifterin vermachte der Stiftung neben der Liegenschaft ihr ganzes Vermögen. Um in den Räumen einen lebendigen Ort des Wohnens und der kulturellen Begegnungen zu schaffen, baute die Stiftung die Räume massvoll um. Der Winterthurer Architekten Ernst Zollinger übernahm diese heikle Aufgabe und renovierte in rund zwölfmonatiger Bauzeit die Villa stilvoll.

Die Salons im Erdgeschoss bieten rund 60 Plätze für kulturelle Veranstaltungen, und in den Obergeschossen stehen drei Wohn- und Arbeits-Ateliers für Künstler zur Verfügung. Ein kleines Bistro mit neuer Küche für die Gästebewirtung ist neu ebenso vorhanden. Seit Mai 2006 läuft der Kulturbetrieb. Erste Künstler, so ein Kairoer Fotograf, bildende Künstler aus Frankreich, Deutschland und Singapur waren in den Ateliers zu Gast. Finanziert werden sollen die auf maximal fünfeinhalb Monate beschränkten Aufenthalte durch Stipendien. Wenn dies nicht möglich ist, übernimmt ein Unterstützungsfonds der Stiftung Sulzberg einen Beitrag an die Lebenshaltungskosten im Betrag von maximal 1500 Franken pro Monat.

Bibliografie

    Museumstrasse 60, Villa Sträuli

    • Einträge ab 2011

      Loosli, Ruth: Der Traum vom Kulturhaus. In: Coucou, Nr. 22 (2014), S. 36-39. m. Abb.
      Flieger, Katharina: Wenn Dinge zweimal sterben. In: Coucou, Nr. 11 (2014). S. 19-23. m. Abb.
      Skarogas, Gianni: Die Dämonin von Winterthur. In: Coucou, Nr. 40 (2016). S. 21- 25. m. Abb.
      Auf der Suche nach "R" und "W". In: Winterthurer Stadtanzeiger, Nr. 14 (2016). S. 17. m. Abb.
      Zumsteg, Lena: Der gute Geist der Villa Stäuli. In: Coucou, Nr. 57 (2017). S. 24-25. m.Abb.

      Einträge 1991–2010

      Unter Schutz: Winterthurer Jahrbuch 1999 S. 178 1Abb.
      Projekt "Kultursalon und Artists in Residence", Stiftung Sulzberg: Tages-Anzeiger 2005/51 1Abb. - Landbote 2005/53 1Abb. - Winterthurer Dok.2005/14 Prospekt, März 2005.
      NZZ 2006/91 S. 49. - Landbote 2006/91 m.Abb. - Stadtblatt 2006/24.
      Erfolgreicher Start: NZZ 2006/178 S. 49 1Abb. - Winterthurer Jahrbuch 2007 Vom Wohn- zum Kulturhaus, von Ruth und Roger Girod, m.Abb.
      Elektromusiker Yoshihiro Hanno. Stück für Winterthurer Musikfestwochen: Landbote 2007/139 1Abb.
      Anett Frontzek: Landbote 2010/113 m.Abb.
      Moez Surani, Schriftsteller: Landbote 2010/133 Interview, 1Abb.

    Sträuli-Keller, Doris, 1912-2003, Villa Sträuli

    • Einträge ab 2011

      Zatti, Kathrin Barbara: Ein Haus für Freunde. Doris Sträuli und die Künstlervilla. elfundzehn, Eglisau, 2016. 280 S. m. Abb.

      Einträge 1991–2010

      Winterthurer Jahrbuch 2004 1Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
23.02.2023