Sport- und Freizeitanlagen
Waldschenke
Obere Brüelbergstrasse
Die Waldschenke ist ein idyllischer Ort auf dem westlichen Brühlberg mit langer Geschichte. Die Holzhütte, direkt am Waldrand gelegen, ist ein Treffpunkt für Spaziergänger am Sonntagnachmittag (nur dann öffentlich geführt) und Gruppen aller Art, die ihren Anlass in der Waldschenke selbst organisieren.
Adresse
Waldschenke
Obere Brüelbergstrasse
8408 Winterthur
1987: Brühlberg, Waldschenke, auf der Westseite
Foto: winbib, Urheberschaft unbekannt (Signatur 062014)
Die Waldschenke auf dem Brühlberg wurde 1915 vom Sozialistischen Abstinentenbund erstellt. Man wollte eine Gelegenheit schaffen, wo sich Jung und Alt treffen kann. Und dies soll ausserhalb einer Beiz und ohne Alkohol möglich sein. Etwas ganz spezielles ist dabei wohl, dass dafür ausgerechnet die Baracke einer ehemaligen Schnapsbrennerei im Waldheim eingesetzt werden konnte. 1926 erfolgte eine Vergrösserung, wobei auch dazu eine nicht mehr benutzte Wohnbaracke verwendet wurde. Es entstanden die beiden Seitenflügel. Zwanzig Jahre später war die Hütte baufällig und eine Renovation stand an. Da die Finanzierung durch den Abstinentenbund nicht zustande kam, übernahm die Arbeiterunion Winterthur das Patronat der Waldschenke.
Es gelang Stadt, Kanton und Gewerkschaften zu motivieren, Geld und Unterstützung zu gewähren. Zusammen auch mit vielen Freiwilligen konnte die Waldschenke renoviert und den neuen Bedürfnissen angepasst werden. 1957 konnte sie wiedereröffnet werden. Der Sozialistische Abstinentenbund wurde später aufgelöst und die Arbeiterunion übernahm die Hütte definitiv. Damals gehörten die SP, die Kommunisten, Gewerkschaften und verschiedene Arbeiterkulturbünde, wie Sänger, Radfahrer, Naturfreunde, Turner, dazu. Den verschiedenen linken Gruppierungen in der Arbeiterunion war es verboten, miteinander zu streiten: Gemeinsame Projekte sollten ohne ideologische Grabenkämpfe realisiert werden können. Deshalb organisiert die Arbeiter-Union übrigens auch heute noch die Feier zum 1.Mai.
Nach diesem Umbau war die Waldschenke 37 Jahre lang an die Naturfreunde verpachtet. 2006 wurde der Vertrag nicht mehr verlängert. Aus finanziellen Gründen suchte man eine neue Lösung. Seit 2007 wird die Waldschenke deshalb nun wieder von der Arbeiterunion selber betrieben und kann von Privaten gemietet werden; ein Angebot, das rege genutzt wird. Während der Sommermonate findet zudem einmal pro Monat ein öffentlicher Sonntagsbrunch statt und im Spätsommer wird ein Pétanque-Turnier durchgeführt. Die Arbeiterunion ist bestrebt, die Waldschenke zu erhalten und sie auf jeden Fall für die zur Verfügung zu stellen. Quelle: Der Text basiert auf einem Aufsatz von Herrn A. Hoster, der ihn uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.