KMU und Gewerbe

Weinländer Tagblatt

1866–2002

Von 1866 an erschien das „Wülflinger Blatt, das spätere Weinländer Tagblatt. Per Ende 2002 musste die Zeitung aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt werden.


Auflösung
2002

Gründungsdatum
1866


Adresse
Weinländer Tagblatt
Wülflingerstrasse 235
8408 Winterthur
um 1895: Wülflingerstrasse 235, Haus zum Weinländer Foto: winbib (Signatur 110447)

1866 wurde das „Wülflinger Blatt“ gegründet. Das Blatt fand rasche Verbreitung und wies in den 1870er-Jahren eine Auflage von rund 8000 Exemplaren auf. 1886 wurde der „Weinländer“ vom Grütlianer Johann Bertschinger-Hug von Fischenthal erworben. Nach Bertschingers Tod übernahm eine regionale Gruppe, zu derer Baron von Sulzer-Warth und der Neftenbacher Pfarrer und Schriftsteller Kübler gehörte, die Verantwortung für das Blatt. 1904 kaufte der Wülflinger Sekundarlehrer Heinrich Müller (1872-1940) aus Rudolfingen die Zeitung. Er war ein Demokrat trat dann nach deren Gründung der Bauernpartei (heute SVP) bei. 1912 kam der „Weinländer“ samt Wohnhaus und Druckerei an der Wülflingerstrasse 235 in den Besitz der Buchdruckerei Paul Akeret in Andelfingen, wo er auch künftig gedruckt wurde. Müller blieb Redaktor.

Mit dem Druck der zwei Kopfblätter „Andelfinger“ und „Weinländer“ konnte die wirtschaftliche Basis gestärkt werden. Paul Akeret hatte knapp 20-jährig die technische Führung des Betriebes übernommen, bis er 1907 den Verlag und die Druckerei aus der Erbengemeinschaft auf eigene Rechnung übernahm. Im Jahre 1912 kaufte er die erste Setzmaschine, für die damalige Zeit ein geradezu revolutionärer Schritt. Die Redaktion des Weinländers wurde am 1. Oktober 1941 Dr. Erwin Akeret (1915–1987, Sohn des Paul, Nationalrat von 1955-83) übertragen. Bis 1961 war er neben dem Weinländer auch Redakteur der Andelfinger Zeitung.

1960 kaufte er das „Volksblatt aus dem Bezirk Andelfingen“, verschmolz dieses vorerst mit den „Weinländer Nachrichten“, dem späteren „Weinländer Tagblatt“. Nach seinem Tod am 12. September 1987 kaufte der Zeitungsverlag Huber & Co. AG in Frauenfeld das Weinländer Tagblatt. Doch schon am 29. April 1989 ging das Blatt an Ulrich Akeret, Sohn von Karl Akeret über. Ab 1. Mai 1989 erschien der Weinländer unter dem neuen Titel „Weinländer Zeitung“. Mit der acht Seiten starken 150. Ausgabe des 136. Jahrganges hatte sich am 31. Dezember 2002 die «Weinländer Zeitung» von seiner Leserschaft verabschiedet. Aus wirtschaftlichen Gründen wird die Lokalzeitung für den nördlichen Teil des Bezirks Winterthur eingestellt. Sie erschien dreimal wöchentlich in einer Auflage von 2900 Exemplaren. Die Blütezeit habe das 1866 gegründete Blatt, das mehrfach den Namen änderte («Der Weinländer», «Weinländer Nachrichten», «Weinländer Tagblatt»), unter der Führung von Nationalrat Erwin Akeret erlebt, heisst es im Abschiedsartikel in der Dienstagsausgabe.

Bibliografie

    Weinländer Zeitung

    • Einträge 1991–2010

      Niedergang: Winterthurer Arbeiterzeitung 1993/61 von Kaspar Koch.
      Geschichte: Wülflinger Dorfzytig 1994/8-12, 1995/1,2, von Myrtha Akeret.
      Ende: Stadtblatt 2002/44 von Jürg Rüttimann, 1Abb. - Landbote 2002/247 verschiedene Beiträge, 1Abb., 301 m.Abb.
      Stadtanzeiger 2002/44. - Abschied und Nachruf: Weinländer Zeitung 2002/150 von urt Zimmermann.
      Abbruch Gebäude, Wülflingerstrasse 235: Landbote 2003/145 1Abb.

    Akeret, Myrtha, 1916-2006, Redaktorin Wülfinger Zytig und Weinländer

    • Einträge 1991–2010

      Landbote 2006/197 1Abb. - Winterthurer Jahrbuch 2007 1Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
24.02.2022