Beide Gebäude seien geschliffen und deren Steine für den Bau von „Hüser am Marckt“ verwendet worden. Gemeint sind damit Gebäude in der heutigen Altstadt. Was Grösse und Aussehen des Winturms betrifft, kann nur spekuliert werden. Während Chronist Bosshart nur von einem „turn“ schreibt, ist andernorts von einer grösseren Anlage mit Vorburg die Rede. Fest steht, dass das Gebäude ursprünglich als befestigter Wehrturm militärischen Zwecken gedient haben muss. Er gehörte wohl zu einer Verteidigungsanlage, die auch eine Burganlage auf dem Gamser auf dem Eschenberg und einer solchen gegenüber der Kemptmündung in die Töss umfasste. Später wurde der Winturm zum Verwaltungssitz von Vertretern der Kyburger Grafen, denen die Stadt ja damals gehörte. So auch einer Familie „von Wintertur“, einem Geschlecht, das den Kyburgern lange als Verwalter und Statthalter diente und in Dokumenten aus dem 13. Jahrhundert häufig erwähnt wird. Das erklärt auch, warum der Turm als Herrschaftssymbol während des Aufstands von 1264 dem Erdboden gleich gemacht wurde. Mit der Zerstörung der Baute ging aber auch das Wissen um den genauen Standort verloren. Während die einen ihn unterhalb des heutigen Schulhauses, auf der ehemaligen Hochwacht, vermuteten, war in den sechziger Jahren der Historiker und Stadtbibliothekar Emmanuel Dejung überzeugt, dass er auf der Büelwiese gestanden haben müsse, eine überwachsene Erhöhung sei dort „heute noch sichtbar“, wie er in einem Aufsatz in der Reihe „Kunstdenkmäler der Schweiz“ schrieb. Nach dem verlorenen Turm bzw. seinen Spuren wurde verschiedentlich gesucht. Im Hinblick auf das 700-Jahr-Jubiläum der Stadt, wurden 1963 im Büelpark eine Reihe von Sondiergrabungen gemacht, in der Hoffnung, auf die Winturm-Fundamente zu stossen. Die Suche verlief ergebnislos. Ausser einigen Keramikresten und einem Haufen Bauschutt, der vom Bau der Villa Büel stammen musste, wurde nichts gefunden. Das Fazit der Archäologen war entsprechend ernüchternd: „ Auf dem Büel kann keine Burg oder Wohnturm gestanden haben“, steht in ihrem Schlussbericht. Es sei undenkbar, dass ein Gebäude dermassen vollständig geschleift worden sei, dass weder Spuren von Gräben noch geringste Reste von Baumaterialien geblieben wären.