Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung und einem einträglichen Geschäft beschloss der Chemiker und Kaufmann Walter Bölsterli 1905, in Winterthur die erste Schmirgelscheibenfabrik der Schweiz zu gründen. In Winterthur, dem Zentrum der Metallindustrie, rechnete er sich gute Absatzmöglichkeiten für sein neues Produkt aus. Nachdem er die Rechte an einem neuartigen «Verfahren zur Fabrikation von Schmirgelscheiben und Kunststeinen» gekauft hatte, gründete er 1906 zusammen mit einem Mitstreiter die Firma «Walter Bölsterli & Cie.», die sie 1907 mit dem Zusatz «Schweizerische Schmirgelscheibenfabrik» ergänzten. Die ersten Schmirgelscheiben stellten sie in einer alten Fabrik an der Haldenstrasse (heute Theaterstrasse) her.
Kurz darauf nahmen sie 1907 den Bau einer neuen Fabrikanlage am Oberen Deutweg in Angriff. Bald schon zeigte sich jedoch, dass die teuer erworbene Methode zur Herstellung von Schmirgelscheiben unbrauchbar war. Zum Glück fand Bölsterli bald einen neuen Teilhaber, einen Chemiker, dem es gelang, ein neues Verfahren zu entwickeln. Trotz der neuen Produktionsweise blieb das Geschäft rückläufig und die Angst vor einem Konkurs wuchs. Am 12. März 1913 verliess Walter Bölsterli Winterthur fluchtartig und reiste nach Mexiko. Seine Partner liess er alleine zurück. Diese fanden aber glücklicherweise in Schaffhausen bald darauf neue Geldgeber. In Winterthur glaubte man nicht mehr an den Erfolg der Firma. Mit ihrer Hilfe konnten sie die Aktiengesellschaft «Schweizerische Schmirgelscheibenfabrik AG Winterthur» gründen.