Sport- und Freizeitanlagen
Eishalle Deutweg, Zielbau-Arena
Grüzefeldstasse 30
Nach über 100 Jahren Eislaufen im „Zelgli, wurde im Jahre 2002 endlich das Eissportzentrum Deutweg eröffnet. Am 29. November 2002 wurde die Anlage mit einer Eröffnungsfeier der Öffentlichkeit übergeben.
Baujahr
2002
Architektur
Isler Architekten AG
Adresse
Eishalle Zielbau-Arena
Grüzefeldstasse 30
8404 Winterthur
um 1905: Eisfeld Zelgli
Foto: winbib, Urheberschaft unbekannt (Signatur 052262)
Im Winter 1868/1869 erhielt die Bevölkerung von Winterthur erstmals Gelegenheit, den Eissport auf einem speziell gepflegten Feld zu betreiben, nämlich auf der Aeckerwiese unterhalb des Schützenhauses (heute Areal Rennwegturnhallen/ Eulachhallen). Dank der Initiative von Ed. Sulzer-Ziegler gelang es 1878 von der zürcherischen Regierung eine Konzession für Winterthur zu erhalten, wonach das Wasser des Mattenbaches zur Herrichtung eines Eisfeldes auf dem Zelgli benützt werden durfte. Mit Beschluss vom 13. Dezember 1879 überliess der Stadtrat dem kurz zuvor gegründeten Winterthurer Schlittschuh-Club einen Teil des Zelglis gegen Entrichtung eines jährlichen Pachtzinses. Dafür übernahm der Club die Verpflichtung, zwei Eisfelder herzurichten und zu unterhalten.
Im Jahre 1886 sorgte der Club für die Einzäunung und erstellte gleichzeitig eine Holzhütte für die Unterkunft des Personales und für die Einrichtung eines Wirtschaftsraumes. Da die Eisbahn mehr und mehr auch am Abend grösseren Zudrang erhielt, entschlossen sich die Betreiber einen fahrbaren Benzinbrenner aufzustellen, der aber schon 1909 durch sechs Carbid-Azetylen-Lampen zu 500 Kerzen ersetzt wurde. Eine elektrische Beleuchtung rund um den Platz wurde in den Jahren 1926 und 1929 erstellt. Rund 25 Jahre später wurde sie durch eine moderne Beleuchtungsanlage für den Hockeyplatz ergänzt. Die alte Holzhütte wurde 1942 dank der grosszügigen Unterstützung eines Gönners durch ein grosses Clubhaus ergänzt.
Von Anfang an bot die Eisbereitung erhebliche Schwierigkeiten. Hohe Eigenmittel des Schlittschuh-Clubs und Zuwendungen der Stadtgemeinde waren für verschiedenste Bedürfnisse immer wieder erforderlich. Da sich der Club nicht mehr im Stande erklärte für den öffentlichen Eislaufbetrieb aufzukommen, übernahm die Stadt 1953 die baulichen Anlagen gegen eine Entschädigung von Fr. 37000.-. Damit konnte der Verein seine Schulden bezahlen. Er blieb auch weiterhin für den Betrieb verantwortlich. Gleichzeitig kam immer stärker der Ruf nach einer Kunsteisbahn auf. Die zu warmen Winter liessen einen geregelten und auch einen kostenmässigen ausgeglichenen Betrieb nicht mehr zu. Am 30. August 1954 unterbreitet Rechtsanwalt Dr. J. Biedermann im Namen eines Initiativkomitees dem Stadtrat ein Projekt zum Bau einer Kunsteisbahn.
1956 legte der Stadtrat das von den Architekten F. Scheibler und J. Tabacznik ausgearbeitete Bauprojekt vor. Es sah die Errichtung einer Kunsteisbahn mit Tribüne, Maschinenhaus, Restaurant und Garderobengebäude, Kiosk und Kassenhäuschen auf dem Zelgliareal vor. Die Entwicklung ging weiter und eine Überdachung oder eine Eishalle wurde nötig. Geregelter Eissport war im launigen Winterwetter nicht mehr gewährleistet. Es begann eine lange Leidensgeschichte. 1981 lehne der Souverän eine Eissporthalle direkt hinter dem Tribünengebäude Zelgli ab. Die dringende Sanierung der bestehenden Anlage kostete 3,7 Mio. Franken ohne einen Schritt vorwärts zu kommen. 1989 und 1991 scheiterte eine zweite Vorlage nach einer zustimmenden und einer ablehnenden Volksabstimmung und einem peinlichen iuristischen Gezänke bis zum Bundesgericht.
Damit war der Standort Zelgli gestorben. Zu einem guten Ende führte das nächste Projekt mit dem neuen Standort Deutweg. 1998 stimmte der Souverän zu, im Herbst 2002 war Einweihung und Eröffnung. Am 29. November 2002 wurde die Anlage mit einer Eröffnungsfeier der Öffentlichkeit übergeben. Die Geschichte des Eissportes in Winterthur ist unvollständig, wenn nicht die Natureisbahn auf dem Schützenweiher erwähnt ist. Die unermüdlichen Förderer des Winterthurer Eishockeys und des damaligen EHC Veltheim war die Wirtefamilie Hagenbucher von Restaurant Schützenhaus. Nach dem Bau der Kunsteisbahn verlor der Schützenweiher an Bedeutung und der Eisbetrieb wurde schlussendlich eingestellt.