Nach dem Bahnbau wurde das Areal des Amtshauses (Bahnhofplatz-Untertor-Münzgasse- Stadthausstrasse) für neue Verwendungszwecke verfügbar. Erster Bauherr wurde die Eidgenössische Post (1867-1869). Zwischen dem Untertor und der Stadthausstrasse brach man die Postgasse durch. Seit die Post durch die Bank ersetzt wurde heisst die Gasse "Münzgasse". Im rechten Winkel zur Stadthausstrasse (damals Museumstrasse) entstand der Post-Neubau nach den Plänen von Stadtbaumeister Wilhelm Bareiss. Dieser wählte für das neue Postgebäude die Formen der italienischen Renaissance, die er sehr zurückhaltend verwendete. Über einem elegant profilierten Sockel waren das Parterre und der erste Stock mit den Büroräumen zu einem einheitlichen Rustikageschoss zusammengefasst, während der Wohnteil im zweiten Stock die feine Pilastergliederung und die hohen, gerahmten Fenster eines "piano nobile" erhielten.
Ein schönes Hauptgesimse über einem Triglyphenfries schloss den ursprünglich nur dreigeschossigen Bau ab. Am 15. Dezember 1869 konnte die Post einziehen. Der Neubau genügte genau 30 Jahre. 1896-1899 entstand am Bahnhofplatz die neue Hauptpost. Um die Jahrhundertwende zog die Kantonalbank ein. Das Gebäude war inzwischen um ein Geschoss aufgestockt worden. Nach knapp siebzig Jahren machte sich die ZKB ab dem Jahre 1967 an die Projektierung eines Neubaues am nämlichen Standort. 1975 fand man nach vielen Varianten die entgültige Fassung. Ein wertvolles Gebäude wurde abgebrochen und durch einen Neubau (Architekten Ulrich Baumgartner und Walter Ramseier) ersetzt. 1981 zog die ZKB Winterthur von Provisorium an der Marktgasse 28 in die neuen Räumlichkeiten ein. Die Filiale soll ab September 2021 umgestaltet werden. Die ZKB möchte künftig auf die traditionellen Schalter verzichten und dafür eine Lounge einrichten.