Mit der zunehmenden Motorisierung in der späten Zwischenkriegszeit entstand in den 30er-Jahren an der Ecke Waldhof-/Zürcherstrasse eine Autowerkstatt. Das fünfgeschossige Gebäude mit Walmdach nahm in den Obergeschossen Wohnungen auf, im Erdgeschoss befanden sich der Laden und die Werkstatt, in einem rückseitigen Anbau die Einstellhalle, die schon bald zu einer Autolackierwerkstatt ausgebaut wurde. Das vom renommierten Architekten Lebrecht Völki entworfene Haus ist im Stil der gemässigten Moderne erbaut. Balkone mit gerundeten Ecken und Geländer in der Form einer Reling, gekoppelte Fenster und ein verti¬kales Fensterband über dem Eingang zeichnen die schlichte Fassade aus. Typisch für die Architektur der 30er-Jahre ist der Verzicht auf Sym¬metrie zugunsten einer funktionalen Fassadengestaltung.
Besonders deutlich kommt dies an der südlichen Gebäudeecke zum Ausdruck, wo die Balkone der guten Besonnung wegen übereck gezogen sind. Zwar besitzt das Gebäude ein flaches Walmdach, die langgezogene Dachgau¬be vermittelt jedoch den Eindruck eines Flachdachs mit Attikaaufbau ¬und kam damit dem Ideal des Neuen Bauens nahe. Die Autowerkstatt wurde zwischen 1962 und 1964 ausgebaut und durch ein rückseitiges Werkstattgebäude ergänzt. Das in Etappen entstandene En¬semble steht für das vor dem Zweiten Weltkrieg erst zaghaft, nach 1950 sprunghaft steigende Verkehrsaufkommen und die damit einhergehen¬de Entwicklung der Autoindustrie. (Text: Denkmalpflege Winterthur 2013)
Die Zürcherstrasse entwickelte sich in den 60er-Jahren zur Hauptausfallachse in Winterthur, wo sich Autohändler und Garagen mit Vorliebe niederliessen. 1963 ergänzte der Garagist Hugo Erb das bestehende Wohn- und Werkstattgebäude an der Zürcherstrasse 42-44 mit einem rückseitigen Neubau, in dem er eine Autoreparatur- und Karosseriewerkstatt einrichtete. Der Baukörper, entwickelt von Architekt Heinrich Irion, folgt dem leicht ansteigenden Terrain, sodass die Einfahrt in die Autoreparaturwerkstatt im Erdgeschoss am tiefsten Gebäudepunkt erfolgt, während eine höher platzier¬te Auffahrtsrampe das Obergeschoss erschliesst. Dort waren die Spritzerei, die Malerei und die Spenglerei untergebracht. Darüber, im zurückgesetzten Attikageschoss, befanden sich die Kantine und Büros sowie die Ausstellungsfläche. Der gesamte Komplex ruht auf drei Untergeschossen, die als Autokeller genutzt wurden.
Der Industriecharakter des Gebäudes äussert sich in der nüchternen, funktionalen Fassadengestaltung. Ein überhohes Fensterband, unterteilt in fein profilierte Metallfenster, dominiert das leicht vorkragende Hauptgeschoss. Darüber und darunter schichten sich vergleichsweise schmale Brüstungen aus Sichtbeton im Wechsel mit weiteren Fensterbändern. Die grossflächige Verglasung verleiht dem Gewerbebau ein leichtes, transparentes Gepräge. Die geometrische Form des Baukörpers und seine nüchterne Ausstrahlung sind typisch für einen Zweckbau, entsprechen aber auch klar dem architektonischen Geist der 60er-Jahre, beeinflusst von der klassischen Moderne und Le Corbusier. Das in Etappen entstandene Werkstattensemble Waldhofstrasse 4, Zürcherstrasse 42-44 steht für das vor dem Zweiten Weltkrieg erst zaghaft, nach 1950 sprunghaft steigende Verkehrsaufkommen und die damit einhergehende Entwicklung der Autoindustrie. (Text: Denkmalpflege Winterthur 2013)