Wie Winterthur in der Mitte des 19. Jahrhunderts die erhalten gebliebenen, charakteristischen Denkmäler mittelalterlicher Stadtbefestigung — nicht nur seine Mauern, sondern auch seine Türme und Tore — in radikaler Weise vom Erdboden tilgte, so hatte es bereits einige Jahrzehnte vorher die dem nämlichen Zeitalter entstammenden beruflichen und geselligen Verbände seiner Bürgerschaft, die Zünfte oder Stuben, mit einer einzigen Ausnahme ebenfalls beseitigt. In beiden Fällen trug ein kalter, engherziger Nützlichkeitsstandpunkt, der sich teilweise sogar mit persönlicher Habgier paarte, den Sieg davon über die pietätvolle Achtung vor altehrwürdigen Institutionen und Werken, welche die Väter geschaffen hatten. Eine so bedeutende Rolle wie zum Beispiel in Zürich hatte allerdings das Zunftwesen in Winterthur niemals gespielt. Einerseits war die Zahl dieser Gesellschaften, der Kleinheit der Stadt gemäß, hier viel bescheidener als dort. Es gab ihrer nur deren fünf: