Die Schweiz war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts eine Weinnation. Zum Bierbrauen fehlten lange Zeit die nötigen Voraussetzungen: Der Anbau von Braugerste war aufgrund der geografischen Lage nicht in ausreichendem Umfang möglich, und für den Import von Gerste und Weizen mangelte es an geeigneten Eisenbahnnetzen. Eine grosse Herausforderung war zudem die Kühlung und Lagerung des Bieres. Deshalb brauten die Menschen Bier meistens nur als Nebenerwerb und in kleinem Umfang und verkauften es als saisonales Frischprodukt. Auch die Anfänge der Brauerei Haldengut waren bescheiden. 1806 konnte der Winterthurer Bauer und Müller Elias Ernst zusammen mit seiner Frau Elisabeth Ernst-Forrer das Weingut im «Haldenacker» vom Spitalamt Winterthur abkaufen. Das Grundstück umfasste etwa sieben Fussballfelder Wiesen und Ackerland.
Zuerst konzentrierte sich das Ehepaar auf den Weinbau und die Milchwirtschaft. Schon bald florierte ihr Betrieb. 1817 errichteten sie auf dem Grundstück ein herrschaftliches Anwesen im französischen Stil. Nach dem Tod von Elias Ernst 1839 übernahm sein Sohn Ferdinand Ernst das Weingut. Er hatte in München das Brauerhandwerk gelernt und konnte seine Geschwister überzeugen, auf dem «Haldenberg» eine Brauerei zu errichten.