Bis Ende des 19. Jahrhunderts war die Pflege von Kranken die Sache der Angehörigen. Mit der Industrialisierung änderte sich das. Die Arbeiter:innen, die vom Land in die Stadt kamen, waren fern ab der eigenen Familie auf sich alleine gestellt. Im Krankheitsfall konnte ihnen das zum Verhängnis werden. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, gründeten private Vereinigungen, Berufsverbände aber auch Genossenschaften Mitte des 19. Jahrhunderts erste Krankenkassen.
Die Krankenfürsorge Winterthur wurde am 25.5.1919 gegründet. Sie startete mit 143 Mitgliedern und einem Angestellten, welcher im Haus zum goldenen Ochsen am Holderplatz 4 seinen Arbeitsplatz hatte. 378.- Franken Ausgaben standen damals 723.- Franken Einnahmen gegenüber. Zu Beginn bot die Krankenfürsorge eine Krankenpflegeversicherung und später dann auch eine Krankentaggeld-Versicherung an. Im Laufe der Jahre entstand neben der Genossenschaft Krankenfürsorge zudem die Genossenschaft Kurbetriebe der Krankenfürsorge. Diese ermöglichte Mitgliedern nach langer und schwerer Krankheit in eigenen von Ärzten geleiteten Kurhäusern sich zu erholen. Neben dem Dörfli in Alvier, das aus einem Kurhaus für Erwachsene und einem Kinderheim mit Quarantänestation bestand, hatte die Genossenschaft ein weiteres Kurhaus in Monte Fiorito in Orselina oberhalb von Locarno.