Die Winterthurer Textilfabrik Hausammann AG hatte ihre Anfänge in einem kleinen Manufakturgeschäft von Konrad Rösli an der Wartstrasse 11. Nach dessen Tod 1911 übernahm der Mitarbeiter Gottfried Hausammann das Geschäft und liess es als Hausammann & Co. ins Handelsregister eintragen. 1916 verstarb auch er, weswegen sein Sohn, Karl Alfred Hausammann (1894–1971), erst 22-jährig die Leitung übernahm. In den folgenden Jahrzehnten baute er das Geschäft zu einer international tätigen Textilfirma aus.
Geschäftsstandort war zunächst an der Wartstrasse 11, dann an der Stadthausstrasse 12 (Haus zum Merkur), ab 1926 schliesslich an der St. Gallerstrasse 30, wo die Räumlichkeiten bis 1947 durch zwei Anbauten erweitert wurden.
Ab 1925 stieg die Firma in das Exportgeschäft ein, das insbesondere ab den 30er-Jahren zum regelmässigen Tätigkeitsfeld wurde. In den Nachkriegsjahren ging die Entwicklung weiter. 1956 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen Hausammann Textil AG umgewandelt. Auch das Sortiment wurde stetig erweitert: Zu Beginn wurden vor allem Baumwollstoffe gehandelt, mit der Zeit kamen neue Artikel wie Hemden-, Kleider- und Wäschestoffe sowie Regenmantel-, Dekorations- und Vorhangstoffe hinzu. Der Anspruch an die Kollektionen veränderte sich im Laufe der Jahre grundsätzlich: vom hochstehenden Massenartikel zum exklusiven Designerprodukt. Mit Markenartikeln aus verschiedensten Geweben, Farben und Mustern, z. B. Osa-Atmos, war die Hausamann Textil AG im In- und Ausland erfolgreich.
Auf die Fusion mit der Aktiengesellschaft A. & R. Moos «Moosi» in Weisslingen 1977 folgte der Wegzug aus Winterthur. Das Gebäude an der St. Gallerstrasse wurde danach zunächst von der AXA Winterthur als Schulungszentrum und ab 2011 als Studentenwohnheim genutzt.