Heinrich Zindel

Heinrich Zindel wurde in Veltheim geboren. Mit 13 Jahren verlor er beide Eltern. In der Folge wuchs er in bescheidenen Verhältnissen bei seiner Grossmutter auf. Nach der Sekundarschule machte er eine Lehre als Schriftsetzer. Im Alter von 20 Jahren trat Zindel in die SP ein und wurde 1925 bereits in den Grossen Gemeinderat gewählt, wo er bis 1950 amtete, ehe er in den Stadtrat einzog.

Von 1950 bis 1966 leitete er als Stadtrat das Bauamt. Während seiner Amtszeit gab es in Winterthur dank Hochkonjunktur eine rege Bautätigkeit: Grossprojekte wie die Errichtung der Kehrichtverbrennanlage (KVA) sowie der Ausbau der Kläranlage und der Bau mehrerer Schulhäuser wurden damals umgesetzt. 1953 reichte Heinrich Zindel eine Motion zur Wohnbauförderung ein, die vom Volk gutgeheissen wurde. In der Folge wurde die Überbauung Gutschick realisiert. Die in Elementarbauweise hochgezogene Anlage mit ihren für Winterthur ersten Hochhäusern wurde von der Bevölkerung mit allerlei Spitznamen versehen, darunter auch «Zindel-Hörner», in Anlehnung an den geistigen Vater des Projekts. 

1966 trat Heinrich Zindel altershalber aus seinem Amt zurück.  

Schaufelberger, Hans: Die Stadt Winterthur im 20. Jahrhundert. Eine Chronik mit begleitenden Texten. Neue helvetische Gesellschaft, Winterthur, 1991. S. 264.
Bretscher, Walter: Die Entschlafenen in der Zeit von August 1980 bis Ende Juli 1981, in: Winterthurer Jahrbuch 1982. 29. Jahrgang, S. 306.
Hoster, Alex: Die «Zindelhörner» bieten hohe Wohnqualität, in: Der Landbote, 08.09.2016, S. 4.