Wenige Monate bevor im Frühling 1990 die erste Ausgabe des Afrika-Festivals stattgefunden hatte, wurde Nelson Mandela aus seiner 27-jährigen politischen Gefangenschaft entlassen.
Das Festival war damals noch sehr klein. Es beschränkte sich auf ein paar Workshops zum Thema Afrika und einem spontanen Konzert mit traditioneller Senegalesischer Musik im Volkshaus Zürich. Ein Jahr später zügelte die Veranstaltung nach Winterthur und findet seit da unter dem Namen «Afro-Pfingsten» statt. Zu den Workshops und Konzerten kamen schon bald der Afrika-Markt und ein vielseitiges Rahmenprogramm hinzu. Das Festival wurde immer grösser und die Namen der auftretenden Musikerinnen und Musiker lesen sich wie ein Who-is-Who in der Szene: Angélique Kidjo, Johnny Clegg, Miriam Makéba, Khaled, Mory Kante, um nur ein paar wenige davon zu nennen. Dennoch, immer wieder hatten die Afro-Pfingsten mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen und standen mehrfach finanziell vor dem Abgrund. Mittlerweile aber schreibt das Festival schwarze Zahlen und gilt als der mit Abstand grösste Treffpunkt für afrikanische Musik in der Schweiz. Die Macherinnen und Macher dahinter scheinen sich an eines von Nelson Mandelas Zitaten gehalten zu haben: «Das Grösste, was man erreichen kann, ist nicht, nie zu straucheln, sondern jedes Mal wieder aufzustehen».