Die Kneipp-Therapie geht auf den deutschen Priester und Naturheilkundler Sebastian Anton Kneipp (1821–1897) zurück und gehört zu einer ganzen Reihe von Hydrotherapieformen, die im 19. Jahrhundert entwickelt und rasch europaweit populär wurden. Mit seinem neuen Verfahren zog Sebastian Kneipp den Zorn der Ärzteschaft auf sich. Immer wieder gab es Anschuldigungen wegen Kurpfuscherei. Dank Gesetzesänderungen in Deutschland, konnte Sebastian Anton Kneipp sich aber durchsetzen und in Wörishofen einen eigenen Kurort aufbauen. Später wurde die Wirksamkeit verschiedener Kneipp-Anwendungen wissenschaftlich nachgewiesen und sie gelten als anerkannte Therapiemethoden der Komplementärmedizin. Kneippen wirkt sowohl vorbeugend, wie auch therapeutisch und wurde 2015 in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Die Kneipp-Therapie folgt einem ganzheitlichen Ansatz und baut auf folgenden fünf Säulen auf: Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Lebensordnung. Am Bekanntesten sind die kalten Arm- oder Fussbäder für die von den Kneipp-Vereinen an verschiedenen Orten eigens Kneippbrunnen errichtet wurden. Solche Anlagen finden sich in ganz Europa und der Schweiz, so auch in Winterthur.