Politik

Robert Bühler

Stadtrat (FDP), 1902–1971

Robert Bühler war ein Mitglied der Industriellenfamilie Bühler-Koller. Von 1933 bis 1947 war Bühler Stadtrat und leitete das Finanzamt. 1946 wählten die Stimmberechtigten ihn in den Nationalrat, was zu seinem Rücktritt aus dem Stadtrat führte.


Geburtsort
Winterthur

Geboren
23.11.1902

Gestorben
09.04.1971


Robert Bühler, Stadtrat und Nationalrat um 1940
Foto: winbib (Signatur 170863)

Ein Finanzminister im Krieg

Robert Bühler wurde in die bedeutende Winterthurer Industriellenfamilie Bühler-Koller hineingeboren und wuchs in gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Er besuchte von 1915 bis 1921 das hiesige Gymnasium und studierte anschliessend bis 1928 in Genf, Berlin und Zürich Nationalökonomie. 1929 trat Bühler in die Ed. Bühler & Co. ein und war ab 1932 Mitglied der Geschäftsleitung. 1933 wählte die Freisinnige Partei ihn als Kandidat in den Stadtrat, wo er das Finanzamt übernahm. Robert Bühler setzte in seiner Zeit eine Erhöhung des Steuerfusses von 130 auf zeitweise bis zu 190 Prozent durch und hielt damit die Stadtfinanzen während der Kriegsjahre im Lot. Während des Krieges stand er zudem im Dienst der Landesverteidigung. Der leidenschaftliche Kavallerist war als Oberst im Generalstab im Einsatz.

Von 1943 bis 1952 politisierte er zusätzlich im Zürcher Kantonsrat. 1945 wurde er in den Nationalrat gewählt, was ihn 1947 dazu veranlasste, aus dem Winterthurer Stadtrat auszutreten. Von 1956 bis 1960 präsidierte er die kantonale FDP. Nach seinem Ausscheiden aus dem Nationalrat 1967 verliess er die politische Bühne und widmete sich neuen Herausforderungen in der Privatwirtschaft.

Weitere Engagements

Robert Bühler engagierte sich in verschiedenen Verwaltungsräten. Von 1947 bis 1971 war er bei der Schweizerischen Unfallversicherungs-Gesellschaft (später Winterthur Versicherungen) tätig. Von 1948 bis 1971 war er bei der Schweizerischen Bankgesellschaft (später UBS) aktiv. Zudem war er von 1949 bis 1971 bei der Schweizerischen Aluminium AG (später Alusuisse) und von 1950 bis 1971 bei der Schweizerischen Wagons- und Aufzugfabrik.

Kunstfreund

Robert Bühler pflegte ein freundschaftliches Verhältnis mit Oskar Reinhart und nahm Einfluss auf die Gründung der Stiftung Oskar Reinhart.


Benutzte und weiterführende Literatur:

Schaufelberger, Hans: Robert Bühler, in: Die Stadt Winterthur im 20. Jahrhundert. Eine Chronik mit begleitenden Texten. Neue helvetische Gesellschaft, Winterthur, 1991. S. 258.
Vogel, Hans: Trauerfeier für Herrn Dr. Robert Bühler, alt Nationalrat : Donnerstag, den 15. April 1971, 14.30 Uhr, Stadtkirche Winterthur, Winterthur 1971.

Bibliografie


Autor/In:
Urs Widmer
Letzte
Bearbeitung:
22.07.2024