Wir warten jeden Tag. Auf einen Anruf, die grosse Liebe oder auch einfach nur auf den Bus. Viele warten nicht gerne, schon gar nicht im Regen oder an der prallen Sonne. Daher hat die Stadt Winterthur nach der Einführung des Trolleybusses im Jahr 1938 an vielen Bushaltestellen sogenannte «Buswartehallen» erstellt.
Diese Kleinbauten mit ihren dazugehörigen Abortgebäuden und Telefonkabinen zeichneten sich durch eine qualitätsvolle und feingliedrige Architektur aus. Buswartehallen vom Typ jener auf dem Bild an der Bushaltestelle Zinzikon in Oberwinterthur wurden zwischen 1941 und 1960 erstellt. Architekt dieser Serie war der damalige Stadtbaumeister Arthur Hermann Reinhart.
1960 entstanden in der Breite und am Lindenplatz zwei weitere Buswartehallen in einer moderneren Variante dieser öffentlichen Kleinbauten, mit Elementen aus Sichtbackstein und einem auf Stahlstützen ruhenden Betonflachdach. Entworfen wurden diese vom Winterthurer Architekten und Professor am Technikum Ulrich Baumgartner.
Mittlerweile sind viele dieser Buswartehallen durch Abbrüche wieder aus dem Stadtbild verschwunden. Ein paar wenige stehen aber noch, zum Beispiel an der Unteren Vogelsangstrasse bei der Storchenbrücke oder an der Breitestrasse, und gehören mittlerweile zum Inventar der schutzwürdigen Bauten der Stadt Winterthur. Dort lässt es sich also immer noch schön warten, auf den Bus und vielleicht auch auf die grosse Liebe.