In den 1950er und 1960er Jahren wuchs die Bevölkerung in Oberwinterthur stark an. Man rechnete bis in die 1970er Jahre mit einer Bevölkerungszunahme von 16'000 auf 20'000 Personen. Mit der Bevölkerung wuchs auch die Anzahl Schüler:innen und ein neues Primarschulhaus wurde immer nötiger. Aus diesem Grund reservierte die Stadt Winterthur bereits 1958 nördlich des Schwimmbads und westlich der Bahnlinie an der Guggenbühlstrasse 140 ein Stück Land.
1963 lancierte die Stadt einen Wettbewerb für den Neubau. Das neue Primarschulhaus sollte ein Begegnungsort für Oberwinterthur und ein neues Zentrum für das Quartier werden. 49 Entwürfe wurden eingereicht. Das Rennen machte das Projekt «Lino» der Architekten Heinrich Irion und Dieter Egli, das sich durch die damaligen Ideale des Schulhausbaus auszeichnete und mit seiner Konstruktion, einem Stahlbauskelett mit passenden Stützen und Fassadenverkleidungen aus Cortenstahl, bestach. 1971 begann der Bau, und 1973 konnten die ersten der 18 Klassenzimmer bezogen werden. 1972 nahm der Kindergarten mit seinen drei Abteilungen den Betrieb auf. Zusätzlich wurde eine Militärunterkunft im Untergeschoss erstellt. Bis die Turnhallen fertiggestellt waren, dauerte es noch eine Weile. Erst im Frühling 1974 konnte die Einweihung der gesamten Schulanlage gefeiert werden, die wegen ihrer Cortenstahlfassaden zu den modernsten der Schweiz zählte.