Kunst und Kultur

Serge Ehrensperger

Schriftsteller, 1935–2013

Serge Ehrensperger wurde 1935 in Winterthur geboren. Als freier Schriftsteller lebte er unter anderem in Winterthur, Zürich und Madrid. 1969 erschien sein Erstlingsroman «Die Prinzessin in Formalin», der ihn im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt machte. 1981 und 1984 veröffentlichte er die Romane «Prozesstage» und «Passionstage», die beide in Winterthur spielen. 1999 erhielt Ehrensperger den Carl-Heinrich-Ernst-Kunstpreis.


Geburtsort
Winterthur

Geboren
08.03.1935

Gestorben
24.11.2013


Leben und Wirken

Serge Ehrenspeger wurde 1935 in Winterthur geboren und wuchs an der Irchelstrasse auf. Sein Vater arbeitete als Schweisser für die Firma Gebrüder Sulzer AG. In Winterthur besuchte Ehrensperger das Gymnasium und studierte anschliessend Germanistik, Geschichte, Philosophie und Psychologie an der Universität Zürich. 1962 promovierte er bei Professor Emil Staiger über Novalis. Nach dem Studium arbeitete er als Korrespondent für die Schweizer Tageszeitung «Die Tat» in London und war von 1965 bis 1967 als Werbetexter und Marktpsychologe in London und Zürich tätig. Anschliessend unterrichtete er bis 1970 an verschiedenen Mittelschulen als Gymnasiallehrer.

Mit 34 Jahren veröffentlichte er 1969 seinen ersten Roman «Prinzessin in Formalin», der ihn im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt machte. Nach seiner Zeit als Verlagslektor in Hamburg lebte er von 1975 bis 1984 als freier Schriftsteller in Madrid, Zürich und Winterthur. 1981 und 1984 erschienen die Romane «Prozesstage» und «Passionstage», die beide in Winterthur spielen. Daneben war er von 1984 bis 1994 Lehrbeauftragter für Kultur, Gesellschaft und Sprache am Technikum in Winterthur. Ab 1994 lebte er als freier Schriftsteller in Winterthur und Madrid. 1996 erschien der autobiografische Roman «Soweit wie Casanova», der unter anderem von seiner Kindheit und Jugend in Winterthur erzählt.

Ehrenspergers Romane sind gesellschaftskritisch. Die bis dahin im seriösen deutschsprachigen Roman kaum bekannte, vorbehaltslose Darstellung von Sexualität sorgte für einen Skandal. Andere bewunderten ihn für seine virtuose Sprache. 1999 erhielt Ehrensperger den Kunstpreis der Carl-Heinrich-Ernst-Kunststiftung. Am 24. November 2013 starb Ehrensperger im Alter von 78 Jahren.


Benutzte und weiterführende Literatur

Busz, Stefan: Eine Schlossbesichtigung, in: Winterthurer Jahrbuch 2002, S. 132.
Maass, Angelika: Lustvolles Erzählen, in: Der Landbote, 25.3.2014. S. 12.

Bibliografie

    Ehrensperger, Serge, 1935-2015, Schriftsteller

    • Einträge ab 2011

      Nachruf. In: Winterthurer Jahrbuch, 2015. S. 207-208. m. Abb.

      Einträge 1991–2010

      Meine Ursprünge, von S.E., in: Zeit-Spur, 75 Jahre Literarische Vereinigung Winterthur,1992.
      In: Winterthurer Woche 1995/28 1Abb.
      Kulturspiegel 1996/28 m.Abb.
      So weit wie Casanova: NZZ 1997/31 S.49.
      Carl Heinrich Ernst-Preis 1999: Zürcher Oberländer 1999/273.
      In: Winterthurer Jahrbuch 2002 von Stefan Busz, 1Abb. --70: NZZ 2005/56 S. 52 von Alexandra Kedves. - Landbote 2005/56 von Serge Ehrensperger.
      Neue Erzählungen: Landbote 2007/213.
      Ehrensperger, Serge: Das Messer der Jahre : Erzählungen / Serge Ehrensperger. Zürich : Wolfbach, 2007. 280 S.
      Schriftsteller von Weltformat: Stadtblatt 2007/40 1Abb.
      40 Jahre "Prinzessin in Formalin": Landbote 2009/233


Autor/In:
Heinz Bächinger
Letzte
Bearbeitung:
23.07.2024