Dort, wo über Jahrhunderte das Haus zum Steinbock und das Haus zur Redlichkeit standen, wurde 1959 nach deren Abriss die vierte ABM-Filiale der Schweiz errichtet. «Au bon marché», kurz ABM oder zu Deutsch das «Haus zum guten Markt» war eine Tochtergesellschaft der Magazine zum Globus.
Die Magazine zum Globus hatten 1954 in mehreren Schweizer Städten bereits Warenhäuser und suchten nach einem neuen Geschäftsmodell. Geplant war eine Kleinwarenhauskette mit begrenztem Sortiment. Diese sollte qualititiv hochwertige Waren zu einem günstigen Preis anbieten. Dafür wollte man direkt beim Fabrikanten einkaufen und wenn immer möglich den Zwischenhandel ausschalten. Das Sortiment sollte durch eine einheitliche Linie bestechen und der Lancierung von qualitativ guten Eigenmarken. Luxusartikel hatten fanden darin keinen Platz. Auch auf eine teure Bedienung wollte man verzichten, indem man die Waren in Selbstbedienung anbot. 1956 lancierte die Magazine zum Globus in Bern die erste ABM-Filiale nach diesem Konzept.
Nach Bern, Basel und Biel erhielt Winterthur 1959 ihre erste ABM-Filiale. Als Standort entschied sich Magazine zum Globus für die Marktgasse, wo mit regem Publikumsverkehr zu rechnen war. Gebaut wurde das moderne Warenhaus vom Architekten Robert Spoerli im Auftrag der Ernst Göhner AG Zürich. Grosse Schaufenster, klare Linien und eine Rolltreppe, die erste in Winterthur, zeichneten den modernen Bau im sachlichen Stil aus.
Das Konzept der ABM, die gute Qualität zu günstigen Preisen verkaufte, indem sie Waren in grossen Mengen ein- und dann entsprechend günstig weiterverkaufte, kam auch in Winterthur gut an. Neben Kleidern, verkaufte das Warenhaus Tischwäsche, Geschirr, Werkzeuge, Koffer und Papeterieartikel. Aber auch Gemüse, Früchte und Konserven waren im Angebot. Kaffee, Tee und Getränke konnten im 2. Stock in der kleinen Imbissecke verzehrt werden.