Politik

Albert Schätti

Liegenschaftsverwalter, Stadtrat, Kantonsrat (BGB), 1905–1988

Albert Schätti war 1947–1970 Winterthurer Stadtrat und stand in seiner 23-jährigen Amtszeit dem Güter-, Landwirtschafts-, Forst- und Quartieramt vor. Ebenfalls wurde er 1959 als Vertreter der Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB) in den Kantonsrat gewählt und behielt den Sitz bis 1967.


Geboren
12.02.1905

Gestorben
20.03.1988


Werdegang

Nach einem zweijährigen Praktikum in landwirtschaftlichen Betrieben besuchte Albert Schätti die Landwirtschaftliche Schule in Schwand-Münsingen. Danach führte ihn sein Weg in die damalige Tschechoslowakei, wo er einen grösseren Gutsbetrieb leitete. 1933 kehrte er in die Schweiz zurück und übernahm die Verwaltung des Gutes Schloss Goldenberg bei Andelfingen. 1936 heiratete er Elisabeth Pfister und hatte mit ihr drei Söhne und zwei Töchter. Mitten in den Kriegsjahren übernahm er 1939 in Winterthur die Position des städtischen Liegenschaftenverwalters und war an der lokalen Umsetzung des «Plan Wahlen» (Anbauschlacht) beteiligt.

Nach dem Rücktritt von Stadtrat Emil Freitag wurde Albert Schätti 1947 als dessen Nachfolger gewählt. Als Politiker setzte er sich für die Erhaltung der Pünten und den Erwerb von ehemaligen Landwirtschaftsflächen für die Gartenstadt Winterthur ein. Als Vorsteher des Forstwesens führte Schätti jeden Herbst einen Forstumgang durch, der bei der Presse und in der Bevölkerung sehr beliebt war. 1970 trat Schätti altershalber von seinem Amt zurück. Seine Nachfolge übernahm Werner Nägeli (BGB).

1945–1960 präsidierte er die Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB) des Bezirkes Winterthur. Ebenfalls war er 1947–1975 Mitglied der Aufsichtskommission der Landwirtschaftlichen Schule Wülflingen, die er später auch präsidierte.


Benutzte und weiterführende Literatur

Weinländer Nachrichten vom 11. April 1964: 23 Jahre im Dienste der Stadt
Weinländer Tagblatt vom 12.02.1985: Alt Stadtrat Albert Schätti ist 80
Landbote vom 02.09.1988: Ein Guter Mensch und ein treuer Freund. In Gedenken an alt Stadtrat Albert Schätti – Aus der Rede von Stadtrat Werner Nägeli
Winterthurer Jahrbuch 1989, Nachruf S. 337.
Schaufelberger Hans: Die Stadt Winterthur im 20. Jahrhundert. Eine Chronik mit begleitenden Texten. Neue helvetische Gesellschaft, Winterthur 1991.

Bibliografie


Autor/In:
Nadia Pettannice
Letzte
Bearbeitung:
27.05.2022