Politik

Werner Nägeli

Notar, Politiker (BGB), Stadtrat, 1923–1993

Werner Nägeli arbeitete von 1960 bis 1970 als Notar des Kreises Oberwinterthur. 1966 wurde er in den Grossen Gemeinderat gewählt. 1967 folgte die Wahl in den Kantonsrat und 1970 in den Winterthurer Stadtrat. Dort wirkte er bis zu seinem Rücktritt im Jahr 1990 als Vorsteher des Güteramts und des Departements Finanzen.


Geburtsort
Wülflingen

Geboren
07.08.1923

Gestorben
06.12.1993


Adresse
Werner Nägeli, Stadtrat in Winterthur, in einer Aufnahme von 1986
Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Comet Photo AG (Zürich) / Com_LC1500-0896-001 / CC BY-SA 4.0.

Persönlicher Werdegang

Werner Nägeli wurde am 7. August 1923 in Wülflingen geboren. Als er zwölf Jahre alt war, verlor er seinen Vater und wuchs als Halbwaise auf. Er besuchte die obligatorischen Schulen in Winterthur. Im Anschluss trat er in die Fussstapfen seines Vaters und begann eine Notariatslehre in Wülflinge. Die Lehre schloss er an der kaufmännischen Berufsschule ab. Nach mehreren Praxisjahren legte er 1948 an der Universität Zürich das Notariatsexamen ab und erwarb das zürcherische Notarpatent. Danach arbeitete er in der Zürcherischen Rentenanstalt und in verschiedenen Notariaten. Von 1956 bis 1960 war er Substitut auf dem Notariat Oberwinterthur. 1960 wurde er vom Stimmvolk zum Notar des Kreises Oberwinterthur gewählt. Er arbeitete bis zu seiner Wahl in den Stadtrat im Jahr 1970 auf diesem Posten. Seine militärische Karriere beendete er im Rang eines Oberst.

Politische Laufbahn

1966 wurde Werner Nägeli von Vertretern der Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB) angefragt, ob er nicht für den Grossen Gemeinderat kandidieren wolle. Der zu diesem Zeitpunkt noch parteilose Notar zögerte erst, willigte dann aber in das Vorhaben ein und schaffte als Parteiloser überraschend die Wahl in das Stadtparlament. Unmittelbar nach seiner Wahl trat er der BGB offiziell bei. Im Grossen Gemeinderat verblieb er bis 1970. 1967 schaffte er  den Sprung in den Kantonsrat, wo er bis 1983 politisierte.
Daneben war er von 1950 bis 1990 Mitglied der Rechnungsprüfungskommission der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Veltheim, die er zwanzig Jahre lang präsidierte. 

Wener Nägeli als Stadtrat

1970 kandidierte Werner Nägeli als Nachfolger seines altershalber zurückgetretenen Parteikollegen Albert Schätti und wurde als Stadtrat gewählt. Er übernahm von seinem Vorgänger das Güteramt, dem er bis zur Umstrukturierung der Stadtverwaltung im Jahr 1987 vorstand. Danach übernahm er das neugeschaffene Departement Finanzen.

Während seiner Amtszeit setzte er sich für die Erweiterung des Wildparks Bruderhaus sowie für die Errichtung von Biotopen auf dem Stadtgebiet ein. Ferner setzte er die Modernisierung des Schiesstands Ohrbühl durch und förderte den Ausbau der beiden Ausflugsrestaurants Sporrer und Schlosshalde Mörsburg. Weiter wurden während seiner Amtszeit über 150 städtische Liegenschaften saniert, darunter die Mehrzweckanlage Teuchelweiher.

1990 trat Werner Nägeli altershalber von seinem Amt zurück; er starb 1993.


Benutzte und weiterführende Literatur

Schaufelberger Hans: Die Stadt Winterthur im 20. Jahrhundert. Eine Chronik mit begleitenden Texten. Neue helvetische Gesellschaft, Winterthur 1991, S: 273–274.
Winterthurer Jahrbuch 1994, Nachruf S. 278.

Bibliografie

    Nägeli, Werner, 1923-1993, Notar, Stadtrat

    • Einträge ab 2011

      Widmer, Urs: Werner Nägeli. In: Dokumentation Urs Widmer, Personen A-Z 3 S.

      Einträge 1991–2010

      In: Hans Schaufelberger. Die Stadt Winterthur im 20.Jh. 1991, S.273 f.
      70: Weinländer Zeitung 1993/91 von Karl Spühler, 1Abb. - Zürcher Bauer 1993/33 do.
      Landbote 1993/284 1Abb., 287 von Urs Widmer. - Weinländer Zeitung 1993/145 von Marcel Riesen, 147 von Karl Spühler. - Andelfinger Zeitung 1993/148 do. - Gallispitz 1994/80 von Erna Neuweiler, 1Abb.


Autor/In:
Nadia Pettannice
Letzte
Bearbeitung:
11.01.2023