An erhöhter Lage und mit seiner turmartigen Erscheinung gab das Haus an der Trottenstrasse 5 in Veltheim immer wieder Anlass zu Spekulationen über seine Funktion. Der Burgenforscher Emil Stauber vermutete 1953, dass der Keller und das Untergeschoss des Burghauses die Reste eines mittelalterlichen Wohnturms eines Veltheimer Adelsgeschlechts sind.
Nach neuesten Untersuchungen geht das Mauerwerk jedoch nicht ins 12. Jahrhundert zurück, sondern höchstens bis ins 14. Jahrhundert. Diese Vermutung erwies sich somit als falsch. Zudem sind die Mauern des Gebäudes mit nur 70 cm viel zu dünn für eine Burgmauer. Vielmehr gehört das Haus zu einer Reihe von gemauerten «Stöcken» aus dem Spätmittelalter. Diese gibt es in der Gegend von Winterthur mehrfach, wie zum Beispiel das Hohlandhaus in Oberwinterthur, das ebenfalls ein mittelalterlicher Speicher war. Die Speicher schützten eingelagerte Naturalien wie Korn vor Dieben und bewahrten sie vor grösseren Unwettern. Beim Burghaus zur Steig handelte es sich vermutlich um den Zehntenspeicher einer Grundherrschaft.
Im 16. und 17. Jahrhundert wurde der aus dem 14. Jahrhundert stammende Speicher aufgestockt und um ein Geschoss erweitert. Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss wurden mit einer Fachwerkfassade ausgekleidet. Das zweite Obergeschoss kam im 18. oder 19. Jahrhundert dazu.