Das Hohlandhaus bildet zusammen mit der Kirche St. Arbogast das historische Zentrum von Oberwinterthur. Es thront an markanter Lage am Südosthang des Kirchenhügels und befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen römischen Kastells. Die Nordmauer ist direkt auf die römische Kastellmauer von 294 n. Chr. gebaut und hat einen Durchmesser von 2,50 Metern. Lange Zeit wurde vermutet, dass der Kernbau des Hohlandhauses aus dem 12. Jahrhundert der Wohnsitz der Herren von Oberwinterthur war. Während der Renovation des Gebäudes in den Jahren 1985 bis 1987 stellte sich jedoch heraus, dass der Kernbau mit einem 8x8 Meter grossen Grundriss kein mittelalterlicher Wohnturm, sondern mit grösster Wahrscheinlichkeit ein massiver zwei- oder dreigeschossiger Speicherbau war. Das dünne Bollsteinmauerwerk des Speicherbaus, das lediglich 1,10 bis 1,20 Meter dick ist, deutet darauf hin. Wohntürme aus dieser Zeit haben in der Regel drei bis vier Meter dicke Mauern. Speicherbauten wie das Hohlandhaus wurden, wenn es die finanziellen Mittel zuliessen, aus Stein und mit genügend Abstand zum aus Holz errichteten Dorf gebaut. In diesen konnten die Dorfbewohnenden ihre Vorräte vor Feuer und Diebstählen sicher aufbewahren. Im 12. Jahrhundert befand sich ein Hof des Bischofs von Konstanz auf dem Kirchhügel. Dieser wurde 1155 erstmals nachgewiesen. Vermutlich gehörte der Speicher zum Anwesen des Bischofs.