Sport

Ernst Gebendinger

Kunstturner, 1926–2017

Ernst Gebendinger aus Winterthur war einer der erfolgreichsten Kunstturner der Schweiz. 1950 gewann er an der Weltmeisterschaft in Basel drei Goldmedaillen. An den Olympischen Spielen in Helsinki 1952 eroberte das Nationalteam mit Gebendinger die Silbermedaille. Nach einer Verletzung musste Ernst Gebendinger seine Karriere zwar frühzeitig beenden, als Mitglied des Turnvereins Hegi, den er zeitweise auch präsidierte, turnte er jedoch noch jahrelang weiter.


Geburtsort
Winterthur

Geboren
10.02.1926

Gestorben
23.05.2017


Kindheit und Jugendzeit

Ernst Gebendinger wurde am 10. Februar 1926 in Winterthur geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Hegifeld in Oberwinterthur, wo er die Schulen besuchte. Nach der Sekundarschule machte er eine Lehre als Maschinenschlosser in der Textilmaschinenfabrik Jaeggli AG in Oberwinterthur. Nach dem Abschluss der einjährigen Textilfachschule in Zürich,  arbeitete er als Webermeister zuerst in Kaltbrunn und dann in Winterthur bei der Mechanischen Seidenstoffweberei AG, der Sidi, als Textilweber. 

Turnerkarriere

Nach der obligatorischen Schulzeit durfte Gebendinger mit 17 Jahren endlich dem Turnverein Hegi  beitreten. Sein Vater war bis dahin gegen einen Eintritt, da für ihn die Schule erste Priorität hatte. Noch im selben Jahr erhielt Gebendinger 1943 erste Auszeichnungen für seine turnerischen Leistungen. Neben der Arbeit trainierte er in seiner Freizeit im Keller seines Elternhauses auf einem Pauschenpferd. Später traf er sich fast jeden Abend mit den anderen Kunstturnenden in einer Halle, um zu üben. An ihren freien Wochenenden besuchten die Turner Kurse in der ganzen Schweiz.

In Chiasso qualifizierte sich Gebendinger in der zweiten Ausscheidung zusammen mit Sepp Stalder, Walter Lehmann, Melchior Thalmann, Hans Eugster, Jack Günthard, Marcel Adatte und Jean Tschabold für das Schweizerische Nationalteam. An der Weltmeisterschaft 1950, die vor 20'000 Zuschauenden in Basel stattfand, bewies er sich in den Disziplinen Hochsprung, Stabhochsprung und 100-Meter-Lauf sowie in den Kunstturnsparten Barren, Reck, Ringe, Pferd, Freiübungen und Pferdesprung. Das Schweizerische Nationalteam mit Gebendinger gewann in der Folge Gold, und auch in der Einzelbewertung erhielt Gebendinger gleich dreimal Gold in den Einzeldisziplinen Sprung, am Boden und im Mannschaftswettkampf. 1952 reiste Gebendinger erneut mit dem Schweizerischen Nationalteam zu den Olympischen Spielen nach Helsinki, wo es den zweiten Platz erreichte. 1954 musste er seine Karriere wegen Verletzungen, die er sich bei einem Wettkampf zuzog, beenden.

Nach dem Ende der Karriere

Nach dem Ende seiner Karriere engagierte sich Ernst Gebendinger weiterhin als Turner im Turnverein Hegi und als Präsident des Vereins. Er war zudem Obertuner beim Stadtturnverein und Kursleiter. 1964 nahm er eine Stelle am Technikum in Winterthur als technischer Assistent an, wo er bis zu seiner Pensionierung blieb. Am 23. Mai 2017 verstarb Ernst Gebendinger im Alter von 91 Jahren.


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Benutzte und weiterführende Literatur

Stanger, Urs: Eine goldene Epoche mitgeprägt. In: Der Landbote, 23.10.2013, S. 30.

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Letzte
Bearbeitung:
11.10.2024