Politik

Erwin Akeret

Redaktor, Nationalrat (SVP), 1915–1987

Erwin Akeret (1915–1987) war Redaktor und Verleger des «Weinländer Tagblatt» sowie Mitglied des Nationalrats für die Schweizerische Volkspartei (SVP).


Sterbeort
Winterthur

Geburtsort
Andelfingen

Geboren
08.01.1915

Gestorben
12.09.1987


Stadtpräsident Urs Widmer mit Nationalrat Erwin Akeret (rechts), 1980
Foto: winbib (Signatur FotLb_003936)

Ausbildung

Erwin Akeret wurde am 8. Januar 1915 in Andelfingen geboren. Er besuchte die Kantonsschule in Winterthur und studierte anschliessend Rechtswissenschaften an der Universität Zürich. 1940 promovierte er bei Professor Zaccaria Giacometti mit seiner Dissertation über das schweizerische Regierungssystem.

 

Redaktor und Verleger

Als Mitglied der traditionsreichen Buchdruckerfamilie Akeret aus Nussbaumen und Andelfingen arbeitete Erwin Akeret schon früh in der Redaktion seines Vaters Paul Akeret mit. Ab 1940 übernahm er als Redaktor und später auch als Verleger das «Weinländer Tagblatt», das er mit Hilfe seiner Frau Myrtha Krebs-Akeret bis zu seinem Tod im Jahr 1987 führte.

Politische Laufbahn

Neben dem Zeitungsgeschäft galt Akerets Hauptinteresse der Politik. 1942 wurde er zum Präsidenten der Kreisschulpflege und des Ortsvereins Wülflingen gewählt. 1946 folgte – erst 27-jährig – die Wahl in den Grossen Gemeinderat von Winterthur. Von 1955 bis 1983 vertrat Erwin Akeret die Schweizerische Volkspartei (SVP, vorher Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei) im Nationalrat und engagierte sich insbesondere für den Umwelt-, Natur- und Heimatschutz. Er wirkte auch in den Kommissionen für Staats- und Zivilrecht, Medienwesen und Kulturpolitik mit. Akeret galt als unabhängiger Politiker. Er verzichtete auf Verwaltungsratsmandate und Nebenämter. Er war politischer Einzelgänger, sprach auch unpopuläre Themen an und verfolgte eine geradlinige und ehrliche Politik. Als Vorsitzender der SVP-Fraktion von 1968 bis 1971 war seine Meinung nicht immer parteikonform, was wiederholt zu Kritik und Unverständnis führte.

Sein 1984 erschienenes Buch «Erlebtes Parlament» gibt Aufschluss über seine reichen politischen Erfahrungen.


Benutzte und weiterführende Literatur

Baumann, Werner: Dr. iur. Erwin Akeret, in: Zürcher Taschenbuch 1989, Zürich 1988, S. 261–266.
Zweifel, Walter: Die Entschlafenen in der Zeit von August 1987 bis Ende Juli 1988. Dr. jur. Erwin Akeret, in: Winterthurer Jahrbuch 1989, S. 333.

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Letzte
Bearbeitung:
10.10.2024