Gertrud von Balm kam 1286 als Tochter von Rudolf III. von Balm und Judenta von Kempten auf die Welt. 1299 heiratete sie Rudolf von Wart. Dieser war gemeinsam mit Konrad von Tegerfelden, beide aus der Gegend Winterthur, im Jahr 1308 an der Ermordung des habsburgischen Königs Albrecht I. in Königsfelden bei Brugg beteiligt. Johann von Schwaben galt als Haupttäter. Rudolf von Wart floh in Richtung Frankreich, wurde jedoch beim Doubs festgehalten und an Herzog Leopold und Agnes von Ungarn (Tochter von König Albrecht I.) ausgeliefert. Die Bitten von Gertrud von Wart um Gnade für ihren Ehemann blieben erfolglos und Rudolf von Wart wurde aufs Rad geflochten. Gertrud von Wart reiste danach nach Basel und trat dort in ein Kloster ein.
Gertrud von Wart erlangte daraufhin Bekanntheit als treue Gattin Getrud, da sie bis zum Tod ihres Ehemannes an dessen Seite blieb. Im 19. Jahrhundert fand man dieses Motiv in Literatur, bildender Kunst und in Lehrmitteln. So verfasste etwa Johann Conrad Appenzeller (1775-1850) im Jahr 1813 einen Roman mit dem Titel «Gertrud von Wart oder Treue bis in den Tod» und noch der Schriftsteller Arnold Büchli (1885-1970) verfasste ein Gedicht zum Thema. 1878 malte August Weckesser (1821-1899) eine Szene, in der Gertrud von Wart vor Königin Agnes um Gnade für ihren Ehemann bittet. Das Original ist im Besitz des Kunst Museums Winterthur und kann im Schloss Kyburg besichtigt werden.