Schulbauten und Kindergärten

Kindergarten Weierhöhe

Weierhöhe 30

Der Kindergarten Weiherhöhe entstand 1948 durch die Gesellschaft für günstigen Wohnungsbau. Diese Wohnbaugenossenschaft errichtete auch die neu entstandene Siedlung. Später ging die Anlage in den Besitz der Stadt Winterthur über.


Baujahr
1948


Adresse
Kindergarten Weierhöhe Ost und West
Weierhöhe 30
8405 Winterthur

Der Kindergarten Weiherhöhe ist in Holzbauweise erstellt. So fügt er sich optisch in die umliegende Siedlung ein.
Foto: winbib, Adolf Kellermüller (Signatur: FotKellm_005-014b)

Vom Wohlfahrtshaus zum eigenen Kindergarten

Die Gemeinden Iberg, Taa und Gotzenwil erfreuten sich in den 1940er-Jahren an einem stetigen Kinderzuwachs. Dadurch stieg auch der Bedarf an Kindergartenplätzen. Eine entsprechende Infrastruktur war allerdings noch nicht vorhanden. 1946 sprang die Spinnereifirma H. Bühler & Cie. In die Bresche und stellte ihr Wohlfahrtshaus an ihrem Standort beim Sennhof für den Betrieb eines Kindergartens samt Hort zur Verfügung. Schon 1947 meldete die Firma dann aber Eigenbedarf an und schlug stattdessen der Stadt Winterthur vor, auf ihrem Areal einen neuen Kindergarten zu errichten. Dieser Vorschlag wurde von der Kreisschulpflege Seen einstimmig abgelehnt. Stattdessen favorisierte sie die Errichtung eines Doppelkindergartens in der neu errichteten Siedlung «Weierhöhe» der Gesellschaft für Erstellung billiger Wohnhäuser (GEbW).

Zentralisieren oder nicht?

Umstritten war die Frage, ob der Kindergarten Weierhöhe in Zukunft zu einem zentralen Grosskindergarten mit vier Abteilungen ausgebaut werden sollte oder nicht. Das Bauamt stellte sich entschieden gegen den Bau eines Grosskindergartens, weil es befürchtete, dass dieser bald nicht mehr ausgelastet sein würde. Es bevorzugte deshalb den Bau kleinerer Abteilungen an verschiedenen Standorten. Das Einzugsgebiet des neuen Kindergartens Weierhöhe umfasste Gotzenwil, Iberg, Rothenbrunnen, Weierhöhe und Sennhof. Für die Kinder ergab sich dadurch ein maximaler Schulweg von etwa 25 Minuten. Einige Kinder mussten dafür auch mehrere Bahnübergänge queren, was das Bauamt als Zumutung ansah. Aus diesen Gründen wurde schliesslich lediglich ein Doppelkindergarten gebaut.

Die Gemeinnützige Elternbildung Winterthur (GEbW) stellte sich für den Bau eines Kindergartens zur Verfügung, unter der Bedingung, dass dieser nach spätestens 20 Jahren von der Stadt gekauft werden muss. Die Zeit drängte, und so entschieden sich die Verantwortlichen für eine Ausführung in Holzbauweise. Die GEbW wollte dafür die Architekten Müller & Keller beauftragen, die auch schon die Siedlung erstellt hatten. Das Bauamt intervenierte jedoch und schlug stattdessen die Architekten Kellermüller und Hofmann vor. Da sich die Stadt und die GEbW nicht sofort auf Anhieb über die Wahl der Architekten einigen konnten, kam es zu einer Bauverzögerung. Schliesslich setzte sich die Stadt durch, und die Architekten Kellermüller und Hofmann erhielten den Auftrag.

Architektur

Der Doppelkindergarten ist in Holzbauweise erstellt und fügt sich gut in die umliegende Holzbausiedlung ein.


Benutzte Quellen:

Stadtarchiv Winterthur, Baudossier Kindergarten Weierhöhe, Signatur A 40/35.1.

Bibliografie


Autor/In:
Nadia Pettannice
Letzte
Bearbeitung:
23.09.2024