Der Königshof reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Vermutlich handelte es sich ursprünglich gemeinsam mit dem «Alten Spital» um die Stadtburg der Grafen von Kyburg und damit um den ältesten Kern, um den sich später die Stadt entwickelte. Für diese These spricht auch der Standort des «Königshof» direkt in der Nähe der Brücke zur «Steig», die über die Eulach führte und die werdende Stadt mit der Kyburg verband. Der romanische Kernbau stiess an die erste Stadtmauer und verfügte über zwei Geschosse. Mit einer Grundfläche von 150 Quadratmetern handelte es sich um einen repräsentativen Bau. Im 15. Jahrhundert wurde die Baute in südliche Richtung erweitert. Der erste Stock fasste nun einen grossen Saal, der mit Wandmalereien verziert war. Bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts verfügte das Anwesen mit dem «Königstürli» über einen eigenen Zugang zur Stadt. Dabei handelte es sich um eine kleine Pforte in der Ringmauer.
Im 16. Jahrhundert entstand ein dreigeschossiger Neubau, der nun die Stadtmauer überragte. 1694 liess der damalige Eigentümer und Metzgermeister Kaspar Geilinger ein Fachwerkgeschoss errichten und eine grosse Scheune bauen. Die geschnitzten Balken der alten gotischen Decken wurden beim Neubau auseinandergesägt und im neuen Dachstock als Schiebboden wiederverwendet. Die Obergeschosse erhielten neue Wand- und Deckenmalereien sowie Spruchbänder, von denen noch Reste erhalten sind.